Thema:
Re:Das Parteiprogramm, was heute vorgestellt hat, ist flat
Autor: disap.ed
Datum:20.03.21 18:48
Antwort auf:Re:Das Parteiprogramm, was heute vorgestellt hat, ist von Telemesse

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>>>Das ist doch aber genau der Knackpunkt. Ich kann nicht pauschal eine Zahl festlegen und dann sagen alle die die Summe X oder mehr verdienen sind reich. Genauso sind Gehälter auch immer in Relation zum Lebensumfeld und den Lebenshaltungskosten zu sehen.
>>>In München wäre sicherlich ein höherer Mindestlohn notwendig um davon existieren zu können als irgendwo in der Provinz. Der Inhaber vom P1 hat sicherlich auch kein Problem (Corona mal außen vor) seinen Angestellten mehr zu bezahlen aber ob die Tanzscheune in Thüringen/Brattendorf so viel abwirft um auch der Putzfrau 15€ die Stunde zu bezahlen dürfte zumindest mal fraglich sein.
>>>Erstaunlich finde ich aber auch das zwar die meisten für höhere Löhne applaudieren, wenn es aber ums bezahlen geht finden exakt die selben Leute plötzlich alles viel zu teuer und unverschämt.
>>>Wenn der Haarschnitt 5 € mehr kostet, der Hausmeisteranteil der Wohnung um 2€ monatlich steigt, die Putzfrau nicht schwarz für nen 10er sondern offiziell für 35€/Stunde arbeitet oder der Installateursnotdienst einen Aufschlag berechnet weil am Wochenende oder an Heiligabend anrücken muss gibts ganz schnell kaum noch einen der nicht rummeckert wie teuer das doch alles wäre.
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>>Natürlich nicht. Man braucht da jeweils lokale Anpassungen aber natürlich auch endlich mal ernsthafte Bemühungen das Mietniveau wieder auf ein vertretbares Level zu bringen. Ich kann ja nicht in jeder Stadt unterschiedliche Steuersätze veranschlagen. Beim Mindestlohn hingegen würde das wiederum mehr Sinn machen. Bundesweit erstmal 12€ und in Düsseldorf, München und anderen Hochpreisregionen entsprechend mehr.
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>>Grunsdätzlich sollte aber gelten, kein Unternehmer hat das Recht auf staatlich alimentierte Billiglöhner. Wenn die Tanzscheune nicht genug abwirft um anständige Löhne zu zahlen müssen entweder die Preis hoch oder das Ding muss dichtmachen.
>>Da kann sich die Dorfjugend ja dann überlegen ob sie zuhause bleibt oder vielleicht doch lieber 50 cent mehr fürs Bier bezahlt.
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>Nö. Das läuft dann eben alles schwarz. Genauso wie die Friseuse beim Hausbesuch oder der Maler, der der Oma nach Feierabend die Wohnung streicht weil die mit ihrer mickrigen Rente überhaupt gar keine Möglichkeit hat das legal in Auftrag zu geben.
>Handwerksdienstleistungen sind für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung schlichtweg nicht mehr bezahlbar.
>Die Gretchenfrage ist am Ende immer folgende:
>Genauso müsste man sich aber auch mal ein Model überlegen das es einem Norrmalorentner mit z.b. 1.100 Euro Rente ermöglicht im Bedarfsfall einen Handwerker (Installatuer, Elektriker, etc.) zu beauftragen ohne direkt In Existenznöte zu kommen weil 50€ Stundensatz einfach völlig fern von jeglichem finanziellen Leistungsvermögen sind.


Das macht die Forderung nach dem bedingungslosen Grundeinkommem ja auch so absurd. Abgesehen davon dass es nicht finanzierbar ist (selbst die Pensionskosten laufen ja schon komplett aus dem Ruder, und da sind wir tlw weit davon entfernt, dass man davon leben kann), wer wird denn dann noch zu den aktuellen Löhnen arbeiten? Wenn also die Löhne steigen müssen, wird zwingenderweise alles teurer, damit kann man noch weniger von der Pension / vom Grundeinkommem leben. Ein Teufelskreis, und die Wettbewerbsfähigkeit sinkt sowieso. DDR 2.0
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