Thema:
Re:Pfui: Retinopathie flat
Autor: Telemesse
Datum:10.03.21 18:09
Antwort auf:Re:Pfui: Retinopathie von Droog

>>>4 Jahre Ruhe gehabt, meine Werte endlich mal unter gute Kontrolle bekommen, HbA1c auf 5.1 runterbekommen (entspricht einem gesunden Menschen)... und trotzdem wieder 3 Stellen je Auge, die gelasert werden müssen.
>>>
>>>Der Mensch ist eine verdammte Fehlkonstruktion.
>>
>>Ich glaube eher die Erwartungshaltung ist falsch. Die Konstruktion ist imo ausgelegt auf etwa 35 Jahre reibungslose Funktion ohne nennenswerten Instandhaltungseinsatz. Selbst Fehlbetankung und unsachgemäßer Gebrauch führen während dieses Zeit kaum und wenn meist nur zu temporären Ausfällen.
>>Alles was darüber liegt ist außerhalb der Garantie und eher als Bonus zu betrachten. Insofern sind auch längerwierige oder dauerhafte Störungen mit steigendem Alter als Preis für die Bonuslevel zu betrachten.
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>Warum eigentlich 35? Rein willkürlich gewählt?
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Nein. Afair erreicht der menschliche Körper seine maximale physische Leistungsfähigkeit mit etwa 25.
Danach setzt also bereits der Verfallsprozess ein. Mit entsprechendem Training und Ernährung läßt sich dieser Prozess zumindest so beeinflussen das er in den darauffolgenden 5-10 Jahren noch nicht signifikant ins Gewicht fällt. Danach geht es aber deutlich merkbar bergab. Erkennt man auch daran das die meisten Leistungssportler ihre aktiven Karrieren im Alter von 30-35 beenden weil sich danach das Leistungsniveau trotz intensivem Training nicht mehr halten läßt und zudem die Verletzungsanfälligkeit überproportional zunimmt.

>Ok, ich gehe nur von mir aus, aber ich werde in einem Monat 37 und fühle mich eigentlich nicht eingeschränkter oder schwächer als noch vor 10 Jahren (auf Holz klopp, dass es noch eine Weile so bleibt). Klar, der äußere Lack(Haarlinie geht etwas zurück, sichtbare Stirnfalten) bröckelt ein wenig, aber ansonsten...
>Von Kollegen und Freunde in diesem Alter höre ich dasselbe.
>

Sicher das du das nur nicht wirklich bemerkst? Mit 27 habe ich das Wochenende durchgesoffen und hab am Sonntag problemlos 90 Minuten auf dem Fußballplatz in der Kreisklasse runtergespult. 10 Jahre später hat das nicht mehr funktioniert, da war ich nach einem Saufabend erst mal für die nächsten 2 Tage bedient und Aspirin war mein bester Freund. Generell kann man sagen das die Regenarationsphasen des Körpers, egal ob vom saufen oder nach körperlicher Anstrengung, spürbar länger werden. Und man merkt auch das Verletzungen auf einmal merklich langsamer ausheilen.

>Wer mit Mitte 30 auf natürlichem Weg schon anfängt irgendwelche Gebrechen davon zu tragen, sofern er sich nicht komplett hat gehen lassen oder einen schlimmen Unfall hinter sich hat, bei dem liegt das wohl an entsprechender Veranlagung und nicht an einem natürlichen/gewöhnlichen Prozess. Den würde ich nämlich nochmal 10 Jahre höher ansiedeln. Für Otto-Normal-Hans wohlgemerkt, der z.B keinen echten Profi-Leistungssport über Jahrzehnte ausgeübt hat.

Ich denke das die Veränderungen zwischen 35 und 45 so sind, das sie sich bei einem Normalo nicht merklich auf den Alltag auswirken. Wenn man aber mal sein Leistungslevel ausloten will sind die Unterschiede schon spürbar.


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