Thema:
Re:IBM und Quanten flat
Autor: _bla_
Datum:28.02.21 18:52
Antwort auf:Re:IBM und Quanten von Fritz Schober


>Alles was zur Zeit unter Chaostheorie fällt

Warum das? Nehmen wir etwa das klassische Beispiel mit dem Flügelschlag des Schmetterlings, der zu großen Wetterveränderungen führt. Selbst wenn die Berechnung mittels Quantencomputer klappen sollte, scheitert es doch schon darin, das man gar nicht messen kann, wo, wie und wann die Schmetterlinge aktiv sind.

>und Molekularberechnungen in der Biologie und Chemie welche heute zu komplex sind.

In der Chemie gibt es sicher etwas Potential. Aber ob da die Quantencomputer tatsächlich besser sind als konventionelle Rechner ist auch nicht wirklich klar. DeepMind hat gerade riesige Fortschritte bei der Proteinfaltung vorgestellt, aber mit ganz klassischer AI, ganz ohne Quantencomputer.

>Neuronale Netzwerke welche zur Zeit zu komplex für herkömmliche Computer sind.

Wie stellst du dir das vor? Willst du nur das Training auf einem QC erledigen und dann läuft das trainierte Netz auf einem klassischen Rechner? Oder stellst du ein Netz vor was direkt auf einem QC läuft? Was einem klar sein sollte, ist das sich Qubits nicht kopieren und abspeichern lassen. Du hast dann entweder das Problem, auch für die Anwendung des Netzes einen QC zu brauchen und jedes Mal das gesamte Training wiederholen zu müssen, weil sich der Zustand der Qubits nicht abspeichern und wiederherstellen lässt, sondern nur neu erzeugen lässt oder du willst ein klassisches Netz erzeugen, dann stellt sich die Frage, wie du aus den Qubits wieder klassische Bits machst. Die Qubits können zwar enorm viel Information enthalten, aber bei jedem Ablesen bekommst du nur einen Satz klassischer Bits raus. Ein komplexes NN hat ja gerade enorm viele Parameter, wenn du das mit einem QC trainieren würdest, aber musst dann jedes Mal das Training neu laufen lassen, um jetzt die nächsten paar Bits rauszubekommen, dann ist das halt auch nicht effektiv.

> Gerade quantenneuronale Netzwerke können den Durchbruch bringen der AI aktuell fehlt.

Wilde Spekulation. Sowas wie Shors oder Grovers Algorithmen sind konkrete Sachen, bei denen klar ist, was man damit anfangen kann und wie viel mehr Leistung von einem QC zu erwarten ist. Bei deinen Ideen scheint mir das völlig unklar, wie das funktionieren soll.

> Was uns aktuell noch fehlt ist eine richtige Quantencomputer Programmiersprache mit allem was dazu gehört. Silq ist der erste Ansatz
>[https://silq.ethz.ch/]
>Da gibt es noch sooo viel zu tun.


Das ist nun wirklich das kleinste Problem. Es auch völlig unklar, warum es nicht einfach eine normale Programmiersprache+Library zum Ansprechen des QC Teils ausreichen sollte. Ein QC wird immer einen klassischen Computer zur Ansteuerung haben.


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