| Re:IBM und Quanten |  |
>Da ich Quantencomputer als DAS große Ding der nächsten Jahrzehnte sehe und IBM hier führend in der Forschung ist und man so ein Wissen und Technik nicht mal so eben in China kopieren kann, ohne selber massiv in Forschung zu investieren sehe ich IBM als langfristige Chance.
Darf ich fragen warum du das so siehst? Ich halte Quantencomputer für sehr überschätzt. Selbst wenn man davon ausgeht, das es gelingt, funktionierende Quantencomputer mit ausreichend vielen QuBits (mindestens ein paar Tausend sind vermutlich nötig, wegen Fehlerkorrektur, derzeit sind wir bei 76) zu bauen, stellt sich immer noch die Frage nach den Anwendungen. Man darf sich Quantencomputer nicht einfach so vorstellen, wie normale Computer, die einfach alles extrem viel schneller können. Es gibt bestimmte Probleme, bei denen Quantencomputer viel viel schneller sein könnten, aber bei den meisten derzeitigen Anwendungen, sind gar keine oder nur geringe Leistungsvorteile durch Quantencomputer zu erwarten.
Verschlüsselung ist halt stark betrofen, aber da gibt es eben die Post-Quanten-Kryptographie, die da eine gute Gegenmaßnahme darstellt. Wenn also Quantencomputer kommen, dann würde das in diesem Feld halt zu ein paar Bestellungen durch die Geheimdienste der Welt führen und zu ganz vielen Aufträgen für Kryptographieexperten, die überall schnell neue quantensichere Verfahren einbauen müssen. Bitcoin würde es vermutlich kaputt machen, aber etwas kaputt machen ist halt noch kein funktionierendes Geschäftsmodell für die Hersteller von Quantencomputern. Oft werden Optimierungsprobleme als Anwendungsgebiet gesehen, aber da liefern halt klassische Verfahren auch sehr sehr gute Näherungsergebnisse. Und wenn ein klassisches Verfahren mehr Faktoren einbeziehen kann, dann liefert es vermutlich häufig bessere Ergebnisse, als ein Quantencomputer, die vielleicht optimale Lösungen für Teilprobleme liefert, aber weniger Daten einbezieht, etc.