Thema:
Re:Gesprochenes Binnen-I flat
Autor: Kyo
Datum:22.02.21 19:19
Antwort auf:Gesprochenes Binnen-I von emka

>Das ist mir in der gestrigen Sendung zum ersten Mal aufgefallen. War das Premiere oder war ich bislang unaufmerksam?
>Ob in geschriebenen oder gesprochenen Texten: Ich stolpere darüber. Da ich beruflich mit Texten zu tun habe, ist mir sprachliche Ästhetik wichtig und ich bleibe ein Befürworter des generischen Maskulinums.


Für mich sind das alles Krücken, um Platz zu sparen, wenn einem die ausgeschriebene Variante "Spieler und Spielerinnen" zu lang ist. Was ich in Schriftform noch halbwegs verstehen kann, auch wenn diese ganzen modernen Varianten mit Binnenmajuskel, Doppelpunkt oder Sternchen ziemlich augenkrebserregend finde. Aber wenn das Zeug dann wieder den Sprung ins Gesprochene macht, was ja hier das Thema ist, wird's irgendwie albern. Irgendwer meinte weiter unten, das ist so, als würde jemand "LOL" und "ROTFL" sagen. Das trifft's ganz gut. Ich habe gar nichts gegen ein "z.B.", "v.a." oder "diesbzgl." in Textform, aber wenn jemand solche Verkürzungen immer wieder im gesprochenen Deutsch verwenden würde, fände ich das ziemlich affig. Genau so wirkt dieses "*innen" auf mich.

Und generell: Ein grausiges Konstrukt wie ArbeitnehmerInnenschutzgesetz ist für mich erst einmal das Gegenstück zum ArbeitnehmerAußenschutzgesetz. Es widerspricht einfach jeglichem Sprachgefühl und jeglicher Logik. Das hat alles nichts damit zu tun, wie ich zu Gleichberechtigung stehe.


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