| Re:Dienstwagen als Gehaltsbestandteil |  |
Die 700€ reichen easy für Obere Mittelklasse bis Oberklasse. Ich tippe mal, dass du damit mindestens im Bereich A4, BMW 3er unterwegs wärst mit Listenpreis um die 60k €. Anscheinend musst du das aber nicht nehmen, wäre aber im Budget. Anhaltspunkte sollten dir die Fahrzeuge der dienstwagenberechtigten Kollegen liefern können.
Was kannst du nun tun, um das irgendwie zu berechnen?
Schau dich um, was die Kollegen an Fahrzeugen fahren, dann hast du zumindest mal die Fahrzeugmarken, welche erlaubt sind. Dort suchst du was passendes aus, kalkulierst es im Konfigurator und du bekommst einen Listenpreis (Winterkompletträder ab Werk kannst du abziehen, da diese nicht versteuert werden).
Dann ist die Frage, ob du einen festen Arbeitsort hast oder ob dein Tag mit verlassen des Homeoffice beginnt. Ich tippe auf letzteres.
In diesem Fall muss nur 1% vom Listenpreis des Fahrzeugs versteuert werden. Ansonsten zusätzlich pro KM einfachem Arbeitsweg 0,03% von Listenpreis, zusätzlich zu den 1%. Wenn du an weniger als 15 Tagen im Monat den Wagen für die Fahrt zur Arbeit nutzt, sind es 0,02%.
Mit diesen Werten kannst du dann einen Nettolohnrechner bemühen.
Wichtig: Wenn du einen Plug-In Hybriden bestellen darfst, werden nur 0,5% vom Listenpreis versteuert. Die sind aber aktuell Mangelware, sprich haben teilweise, also Markenabhängig, lange Lieferzeiten.
Unterm Strich sollte der Dienstwagen immer günstiger sein als das Privatfahrzeug. Wenn es eine Tankkarte gibt, welche du auch privat nutzen darfst, wird die Ersparnis noch höher.
Bedenke, dass Dienstwagen meist nicht von Dritten genutzt werden dürfen und auch Fahrer unter 21 oft ausgeschlossen sind, falls du Volljährige Kinder haben solltest.
Ansonsten gibt es noch ein paar Besonderheiten. Durftest du bestimmte Ausstattungen bestellen, müsstest diese aber selbst bezahlen, dann wird diese Zuzahlung nicht besteuert. Beispiel: Dienstwagen kostet 33.300€ Liste und du bestellst Ledersitze für 2.000 €. Dann würde dir der AG sechs Monate lang 333€ vom Netto einbehalten, die 333€ welche für die 1% Regel angesetzt werden, werden in diesem Zeitraum aber nicht berechnet. Vereinfacht gesagt, würde dich diese Option also nur die Hälfte kosten. Tatsächlich ist es noch weniger, da du ja nur mit den Mehrkosten aus der Leasingrate belastet wirst.
Die selbst bezahlte Option wird dann aber später dennoch über den Listenpreis mit besteuert.
Spritkosten kannst du am Jahresende bei der Steuer einreichen, falls der AG diese nicht übernimmt. Also selbst ohne Tankkarte wird es günstig.
Ich habe aktuell einen VW Passat für knapp 55k. Der Wagen kostet mich effektiv um die 210€ im Monat. Billiger geht es nicht. Mein AG ist auch noch cool damit, wenn ich europaweit privat tanke.
Das sind noch mal rund 600€ Ersparnis gegenüber einem Privatfahrzeug. Wenn man viel unterwegs ist ggf. auch mehr. Ich fahre also eine sehr gut ausgestatteten Mittelklassewagen für realistische 160€ im Monat. Alles inklusive.
Den Passat haben sie mir hingestellt. Im Sommer darf ich mir das Wunschfahrzeug bestellen und dann komme ich entweder mit dem Listenpreis runter oder ich habe eine für mich bessere Ausstattung, denn aktuell versteuere ich beispielsweise eine AHK, die ich gar nicht benötige.
Wenn du noch Fragen haben solltest, dann gerne hier melden.