Thema:
Re:Risikomanagement - Wie bezieht ihr eigentlich einen ... flat
Autor: Fritz Schober
Datum:18.02.21 20:36
Antwort auf:Risikomanagement - Wie bezieht ihr eigentlich einen ... von PartyPaul

>möglichen langfristigen Abwärtstrend in eure Planungen mit ein?

Langfristig wäre übel. Da ist mir ein Crash lieber, dann kann ich wieder kaufen. Bären springen normal aus dem Fenster und und Bullen nehmen die Treppe rauf und da kann man sich dann auf den Rücken setzen.

Wenn man also das Gefühl hast dass es bald abwärts geht: Bargeld halten.
Ich halte mittlerweile 50% in bar da ich eine Korrektur erwarte. Natürlich macht das Geld keine Gewinne und das nervt, aber wenn der harte Drop kommt ist man froh wenn man paar Wochen danach einkaufen kann. Wenn ich falsch liege und die Börse wächst weiter wie die letzten Monate dann habe ich nur keine extra Gewinne gemacht aber zumindest nix verloren (außer Inflation).

Sollten wir einen schleichenden Verfall haben (was eher selten vorkommt) dann ist es natürlich verdammt schwer den richtigen Moment zu finden wann man wieder einsteigt. 2000-2003 war so eine lange Bärenphase (ich nehme mal den S&P500 als Index). Shortseller können in solchen Phasen sicher Geld machen, aber diese Option habe ich nicht. Also müsste ich in der Phase einfach warten.

Eine andere Taktik wäre World ETFs oder S&P500 ETFs zu kaufen und diese über Jahrzehnte zu halten, die brechen dann in der Krise ein, werden sich aber genauso wieder erholen. Also nix für Leute die das Geld bald brauchen, eher als Altersversorgung. Wenn man in den Zeiträumen denkt, is es fast völlig egal wann man einsteigt.

André Kostolany hat das schon in den 80ern geraten. Er hat es in diese Story verpackt:

Ein Mann geht auf der Straße spazieren und hat seinen Hund dabei. Wie sich Hunde eben verhalten, läuft dieser vor und kommt wieder zurück zu seinem Herrchen. Dann läuft er wieder vor und kehrt erneut zurück, sobald er erkennt, dass er zu weit gelaufen ist. So geht das die ganze Zeit, bis beide schlussendlich am gleichen Ziel ankommen.

Während der Mann gemütlich einen Kilometer zurückgelegt hat, ist der Hund herumgerast und hat somit weitaus mehr Kilometer zurückgelegt. In dieser Metapher stellt der Mann die Wirtschaft und der Hund die Börse dar. Die Börse fährt öfter mal Achterbahn und spiegelt die meiste Zeit nicht eindeutig die Wirtschaft wider.


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