Thema:
Re:Scheidung mit Kind steht an flat
Autor: MattR
Datum:04.02.21 10:26
Antwort auf:Re:Scheidung mit Kind steht an von token


>>>>>Ich warne auch anderweitig aktiv vor dem Heiraten, mir wäre kein anderer Vertrag mit einem so schwer einschätzbaren Exit-Risiko bekannt.
>>>>
>>>>Wow, ist DAS ein bitterer Kommentar. :-/
>>>
>>>Bitter, aber vollkommen korrekt.
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>>Kapier ich nicht. Zur Not gibt es Eheverträge.
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>Ich verstehe das so dass MattR hier eine zu beamtlich nüchterne Stellungnahme zum Thema Ehe vorgeworfen wird, also dass Ehe doch was voll romantisches ist und Ausdruck von Liebe samt Bekundung stellt, dass Partner sich fest aneinander binden und den Rest des Lebens miteinander verbringen möchten.
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>Man sollte jedoch einen Vertragsabschluss mit getätigter Unterschrift und den Klauseln denen man sich damit unterwirft nicht mit dem romantischen Hintergrund verwechseln, denn ein Vertrag ist am Ende des Tages ein Vertrag.
>Und es ist vollkommen korrekt dass dieser Vertrag mit sehr sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht so ausgeht wie man sich das bei Abschluss vorgestellt hat. Und dann auf die harte Tour lernt was man da eigentlich unterschrieben hat.
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>Das ist die Regel, davor zu warnen worauf man sich da einlässt ist sehr berechtigt. Einen Vertrag am Ende des Tages auch als solchen zu bewerten ist nicht nur sachgerecht, es proaktiv nicht tun zu wollen um den Schein der Romantik nicht zu verwässern, ist schon eher der Punkt wo man mal bei strenger Betrachtung Augenbrauen heben sollte.
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>>Und in einer Partnerschaft ist es ja wohl klar, dass einer ggf. zurückstecken muss und dafür eine Kompensation im Fall der Trennung erhalten kann.
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>Es geht nicht darum sich so aufzustellen dass man sich vor objektiv fairer Verantwortung drücken möchte, sondern darauf hinzuweisen dass die vertraglichen Folgen wenn es dumm läuft weit über das was man als objektiv "fair" begreifen würde hinausreichen können, und dass man da einem Rechtswesen ausgeliefert ist dessen Regularien kaum jemand bei Abschluss kennt, weil es ja so unromantisch ist, einen Vertrag als Vertrag zu bezeichnen wenn es ja doch um Liebe geht.
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>Wie gesagt, ich würde wirklich jedem von einer Heirat abraten, eine romantische Willensbekundung kann man auch anders regeln als mit Vertragsunterschriften. Ich finde es geradezu grotesk dass etwas so beamtliches wie ein Vertrag in ein märchenhaftes Liebesvehikel umgedichtet wird, genau das ist das Problem was bei so vielen Menschen zu einem bösen Erwachen führt.
>Meine wilde Ehe hält jetzt jedenfalls schon länger als meine staatlich unterzeichnete, und ich kann ganz gut damit leben dass falls das noch irgendwie traurig endet, nicht vor Gericht muss, Unterlagen zugeschickt bekomme in denen solche nicen Formalitäten stehen wie Androhung von Gefängnisstrafen falls ich nicht zeitig antworten sollte, und ich im Anschluss auch noch jahrelang mit Finanzen zu kämpfen habe und ausgeliefert bin ob ein Ex-Partner sein Berufsleben auf Kette kriegt, und ob das jemand ist der sich dann kümmert, oder sich mit dem Zahlungspuffer im Rücken eigentlich ganz gern mit sowas arrangiert.



Im Prinzip, ich sehe das Thema einfach sehr nüchtern.

In Deutschland kann man noch zusammenwohnen ohne Ehevertrag etc. viele Sachen kann man auch so rechtlich regeln Patientverfügungen, Vollmachten etc. wenn man denn möchte.

Die steuerlichen Vorteile fallen weg aber wenn ich die mit dem Risiko gewichte und dann hoch rechne komme ich einfach zu keinem positivem Ergebnis.

In anderen Ländern würde ich sogar vom zusammen wohnen abraten. Stichwort Common Mariage Law in seinen unterschiedlichen Ausprägungen und Definitionen. Da reicht es etwa ein paar Jahre zusammen gewohnt zu haben,  um Forderungen wie bei einer Scheidung abzuleiten zu können.


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