| Re:Scheidung mit Kind steht an |  |
Offenbar wollt ihr euch an den Rechtsrahmen koppeln. Heißt, nicht eigens darüber entscheiden was fair ist und es unkompliziert regeln, sondern dem Diktat der Paragraphenreiter folgen.
Ich denke in so einem Szenario kann der gemeinsame Anwalt blasenfrei über die Bühne gehen.
Sollte euch doch was anderes vorschweben, nämlich Vertrauensbasis und Entkopplung vom Rechtsrahmen um miteinander zu reden statt über Dritte Instanzen im Bürokratiewunderland Deutschland, dann muss ich nach dem was ich in der "gemeinsamen" Beratung mit dem "gemeinsamen" Anwalt erlebt habe ein Stück weit warnen sich nervlich auf was gefasst zu machen.
In unserem Fall wurde die Rechtsberatung seitens Frau gebucht, die Sitzung in der alles ausgekaspert wurde und die wir mit einem vorher ausdiskutierten Zielbild betraten und einfach nur wissen wollten wie das umgesetzt werden kann, gestaltete sich so dass die Anwältin hartnäckig und mit Nachdruck versucht hat meiner Ex ihr Vorhaben auszureden. Das ging weit über die Aufklärung der möglichen Konsequenzen eines Rechtsverzichts hinaus (das fand ich absolut richtig und sinnvoll, auch für mich selbst), nein, es wurden wilde Drohszenarien gemalt, und ohne Rücksicht auf meine Anwesenheit Dinge gesagt die meinen Puls zum Kilimandschro geschickt haben.
Ich dachte ich bin in falschem Film und hab erstmal defensiv darauf aufmerksam gemacht dass ich da sitze und zuhöre und mir eine gemeinschaftliche Beratung irgendwie nicht so vorgestellt habe dass meine Perspektive ausgeklammert wird, ich nicht mal mehr angesprochen werde und ich mir in Dritte-Person-Diskussionen so eine Scheiße reinziehen muss. Darauf entgegnete sie, gebucht sei sie durch meine Ex-Frau, sie vertritt damit ihre Perspektive, gemeinsam hieße in dem Fall, ich "dürfe" beiwohnen, aber ihre Interessen stehen im Fokus.
Und dann ging es so weiter, und bei mir ist's dann auch ziemlich eskaliert, bin ja selbst nicht auf den Mund gefallen und hab dann angefangen die Ausführungen der Anwältin so zu zerledern dass dann auch ihr Kopf rot anlief, am Ende musste meine Ex mich und die Anwältin wieder einfangen :D
Whatever, mein Hass auf das deutsche Amtswesen ist grenzenlos, ich bin sehr glücklich darüber diese Scheiße, zumindest im Hinblick auf die Beziehung zu meiner Ex und zu meinem Kind, komplett raus zu haben. Das ist aber kein Entwurf für Jedermann, das Vertrauen muss wirklich zu 100% da sein, des weiteren muss man eine gemeinsame Basis im Verständnis darüber haben was fair ist und was nicht fair ist, denn koppelt man sich ans Recht braucht man unter sich nichts mehr auszuhandeln, und gerade da liegt Eskalationspotenzial.
Da muss man bis ins Mark wissen dass man sich vertrauen kann und in solchen Gesprächen schnell zu Resultaten kommt, was nur geht wenn man sich auch nach der Trennung gegenseitig wirklich das Beste wünscht und dabei unterstützen möchte.
Ich hab jedenfalls meine Lektion für's Leben gelernt, bevor ich mir nochmal so einen verfickten Ring an den Finger stecke hack ich mir lieber den Arm ab.