Thema:
Re:Leerverkäufe sind sehr wichtig flat
Autor: suicuique
Datum:28.01.21 11:57
Antwort auf:Re:Leerverkäufe sind sehr wichtig von K!M

>>Warum muss es das?
>
>Wenn ich auf einen steigenden Kurs wetten kann, wieso nicht auf ein fallenden? Da ist nur das Vorzeichen anders.
>
>>Inwiefern ist Leerverkauf das Gegenstück zum Aktienkauf?
>
>Ist es nicht, es ist die andere Seite der Medaille. Aktien kann man kaufen und verkaufen. Entweder du kaufst zuerst und verkaufst dann oder umgekehrt.


Hmm, das ist ein interessanter Aspekt.
Ich bin nur nicht sicher ob ich zustimme dass der Prozess "kaufen mit anschließendem Verkauf" ein Gegenstück benötigt oder eins haben kann.
Mathematzisch gesehen: man kann erst mal viel formulieren und definieren. Es stellt sich immer die Frage ob es "wohldefiniert" ist. Damit ist gemeint ob es sinn ergibt.
Mehr dazu s. u.

>Du behauptest einfach, die Transaktion mit + ist gut und die mit - ist schlecht. Warum?

Das ist eine sehr verkürzte und (IMO) verfälschende Sicht meiner Darstellung.
Ich bin mit negativen Vorzeichen durchaus vertraut und spreche ihnen ihre Daseinsberechtigung nicht ab.
Ich bin im konkreten Fall nur nicht sicher ob "Kaufen und Verkaufen" als Einheit ein Gegenstück benötigt oder ein solches sich sinnvoll umsetzen lässt ohne die Konsistenz des Gesamtsystems zu gefährden.

Case in point: Das siehst Du schon daran dass "Verkaufen mit anschließendem Kauf" nur über die Krücke der Leihe realisiert wird. Das braucht man um die Mengen an beschränken. Der Prozess "kaufen udn verkaufen" ist durch das Angebot der Aktien in natürlicher Weise beschränkt. Das ist der umgedrehte Prozess "Verkaufen (was man nicht hat) und anschließender Kauf" *zunächst* erst mal nicht. Die Beschränkung kommt erst im zweiten Schritt und reguliert den Markt a posteriori. Was natürlich ein grundsätzliches Problem ist. Zeit lässt sich nich umdrehen. (Ausser in Gedankenexperimenten bzw sehr abstrusen Herleitungen die jetzt aber zu weit führen).

Und wenn man das so gestaltet und den Leerverkauf an eine Leihe bindet, stellt sich zwangsläufig die Frage warum der ursprüngliche Eigentümer der Aktie (der Leiher) nciht eigentlich dafür zuständig sein sollte zum ausdruck zu bringen dass er an die firma "nicht mehr glaubt" (die marktbereinigende Wirkung von der du gesprochen hast).


Und zum Abschluss eine ganz allgemeine Bemerkung: Du fragst warum es keine Gegenstück zum Prozess "kaufen und dann verkaufen" geben sollte.
Warum nicht? Die meisten Prozesse in der realen Welt lassen sich nicht einfach umkehren. Das sagt schon das Prinzip der entropie.

Kurz gesagt ich finde den Leerverkauf nicht wirklich zu Ende gedacht. Und sehe auch nciht die Notwendigkeit eine nsolchen gekünstelt umgedrehten Vorgang anbieten zu können.
Abegesehen von den tollen Zockermöglichkeiten ...

gruß


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