Thema:
Bin zwiegespalten bzgl. der Sperrungen von Twitter & Co. flat
Autor: thestraightedge
Datum:12.01.21 12:08
Antwort auf:US-Politik Part XIII - Land of the Freeaks von JPS

Ich kann das vor dem aktuellen Hintergrund verstehen: die Stimmung ist aufgeheizt, und T. würde definitiv weiter zündeln.

Grundsätzlich denke ich aber auch: eine Demokratie müsste so etwas, was sich dann im Rahmen des Erlaubten bewegt, abkönnen. Wenn ein Service klein ist, dann mag er sich natürlich aussuchen, wenn er drauf lässt. Wenn ein Service aber die Größe von Twitter erreicht hat, dann muss man alle gleich bemessen. Und wenn ich scheiße fände, wenn Twitter den Account der linken Watchgroup sperrt, die eine Gegendemo zu ner Naziveranstaltung koordiniert, so muss ich Sperrungen von rechten Accounts und Trump bemängeln.

Zudem wird das ganze von T. und seiner Anhängerschaft natürlich als Märtyrertum und Aufwiegelung des "wir gegen die"-Gefühls genutzt. Die Gräben werden tiefer.

Ich bin ja auch jemand, der sich sowas bewusst auf Social Media gibt und auch dort sagt: ausblenden, nicht hinschauen, zensieren bringts nicht. Damit passiert diese Realität ja nicht mehr, man blendet allenfalls aus.

Und ist es nicht sogar besser, wenn der Dummfug "in plain sight" passiert, statt im Hinterstübchen? Und glaubt jemand, dass Trump via Twitter viele Menschen mobilisieren konnte? Ich glaube eher, dass der Graben schon vorher da war, und seine Wähler auch bereits eingenordet waren.

Ich rede hier nicht von Darknet-Gruppen für Terrorismus, Bombenbau und Co. - ich rede von dem, was sich im Rahmen der Legalität abspielt, so ärgerlich und fies diese oft ist. Auch tatsächliche Gewaltaufrufe und Co. sind natürlich auch auf Twitter, FB usw. selektiv zu moderieren.

Kann das jemand nachvollziehen?


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