Thema:
Re:Whataboutism flat
Autor: DJS
Datum:08.01.21 20:06
Antwort auf:Re:Whataboutism von Gramatik

>>Weil ich gerade ein längeres Gespräch mit thestraightedge hatte und er mir mehrmals Whataboutism vorgeworfen hat: Was versteht ihr darunter?
>>
>>Ich sehe das so:
>>A: "Warum ist deine Frau so hässlich?"
>>
>>Folgende Antworten wären für mich KEIN Whataboutism:
>>
>>B: "Na und, du hast nicht mal eine."  
>>B: "Na und, deine ist auch hässlich."
>>B: "Na und, deine ist dumm."
>>B: "Na und, hier sind alle Frauen hässlich."
>>
>>Diese vier Antworten lenken zwar von der eigenen Frau ab, ergeben argumentativ imo aber halbwegs Sinn. Wenn A eine dumme/gar keine/hässliche Frau hat, ist seine Kritik von Anfang an zumindest fragwürdig. B weist A indirekt darauf hin, dass A beim Thema "Frau" ebenfalls nicht gut dasteht.
>>Wenn alle Frauen hässlich sind, ergibt As Frage keinen Sinn.
>>
>>Whataboutism wäre für mich:
>>
>>B: "Na und, du hast eine Glatze."
>>B: "Na und, dafür fahre ich einen Porsche."
>>B: "Hübscher als du!"
>>
>>Diese Antworten beziehen sich überhaupt nicht auf die Frau und sind einfach eine Aufzählung von positiven/negativen Eigenschaften. Wie seht ihr das?
>>
>>
>>Ja, mir ist langweilig. :D
>
>Das was du da beschreibst ist das Monkey Island Kampfsystem.


LOL, sehr gut. Hab Teil zwei noch nie gespielt, sollte ich vielleicht mal machen. War das gerade Whataboutism? ;)

>Whataboutism ist Werte in Begriffen austauschen z.B. indem man versucht eine Sache zu verharmlosen indem man es mit einer anderen Sache vergleicht die man damit nicht vergleichen sollte.

OK, da gibt es eindeutige Beispiele:
A: Nazis waren die schlimmsten Mörder der Weltgeschichte!
B: Na immerhin haben sie die Autobahnen gebaut.

Da ist es klar, aber was ist mit:
A: Krombacher verharmlost die Gefahren, die mit ihren Produkten zusammenhängen!
B: Na und, das macht Haribo auch.

Hahaha, das war aus dem Gespräch mit thestraightedge. Ist das ein Whataboutism? Für mich ist es ein Hinweise darauf, dass wenn man allgemein akzeptiert, dass bei Werbungen "Halbwahrheiten" erzählt werden, es keinen Grund dafür gibt, nur eine bestimmte Industrie dafür zu kritisieren.

>Man lenkt also nicht völlig Wahllos vom Thema ab sondern versucht gezielt einen Effekt zu haben auf die vorangehende Aussage.
>
>Z.B.
>
>"PC gaming ist besser als Konsolen gaming!"
>
>Dann kommt der whataboutism part:
>
>"Ja dafür ist Konsolengaming aber billiger!"
>
>Es wird hier also versucht umzulenken auf die Geldschiene um davon abzulenken das PCs nunmal besser sind und über die billich Schiene das vorangehende Argument in einem anderen und völlig irrelevanten Licht stehen zu lassen, ein klassisches Beispiel von ignorantem whataboutismus! Typisch Konsolengamer!


Puh, Alter, ich werde da nie 100%ig durchblicken. :D

Für mich ist das kein Whataboutism, schon alleine, weil die Antwort "Ja, dafür ist das Konsolengaming aber billiger!" lautet. PC Gaming IST besser, aber eben teurer. Das sind zwei verschiedene Argumente und keine Ablenkung.

Whataboutism in diesem Fall wäre für mich gewesen: "Na und, dafür hat Bill Gates Corona erfunden!"

OK, das war dumm, schließlich ist die XBox von Gates... :) Gehen wir aber davon aus, dass Gates nur Windows gemacht hat und dass alle PC-Spieler es benutzen müssen und Konsoleros eben nicht. Dann würde es heißen, man kritisiert etwas, das nur mit PC-Gaming zu tun hat, ohne, dass es wirklich etwas mit dem Thema zu tun hat. Das wäre für mich Whataboutism.

Bei Wiki steht als Beispiel, dass im Kalten Krieg die Amerikaner den Sozialismus kritisiert haben und die Russen das mit „Und in Amerika lynchen sie Schwarze“ beantworteten. Das sehe ich ein. :) Eine Antwort wie "Dafür ist niemand arbeitslos" wäre imo kein Whataboutism gewesen.


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