Thema:
So mache ichs + sonstige Familiendynamik flat
Autor: 677220
Datum:08.01.21 19:38
Antwort auf:Re:Beileid bekunden von Flash

>Bei uns gab es in den letzten Jahren viele schmerzliche Verluste und jedes Mal hat >es sich als Betroffener anders angefühlt, wenn jemand sein Beileid bekundet hat, >aber selbst, wenn es mal "unpassend" (bspw. auch zeitlich) oder merkwürdig erschien, >fühlte es sich immer richtig und gut an (manchmal allerdings mit Verzögerung).
>
>Den einzigen Tipp, den ich aus Erfahrung geben kann:
>Wenn es kein enges Verhältnis war, mindestens ca. eine bis zwei Wochen warten. Und >das hat für die Betroffenen einen rein praktischen Grund - > die haben keine Zeit. >Es gibt so viel zu tun, wenn jemand verstorben ist, das ist der Wahnsinn.


Bei meinem Vater (Verkehrstod) vergingen drei Wochen bis zur Beerdigung, dadurch war damals viel Zeit. Das Bedürfnis instant ununterbrochen zu reden war bei mir aber nur die ersten Tage.

Insofern nehme ich den Rat an, noch ein bisschen zu warten. Ich denke, ich schreibe erstmal eine Karte, die vielleicht auch zwischen den Zeilen schon andeutet, das mein Mitgefühl über die Karte hinaus gehen kann, und warte dann noch ein paar Tage bis zum Anruf.

Ich glaube, wenn es um ehrliche Anteilnahme geht, wäre es im Moment tatsächlich wichtig, dass meine Mutter nicht zu zurückhaltend gegenüber ihrem Bruder (dem Vater meiner verstorbenen Cousine) ist. Beide haben ein gutes Verhältnis, aber beide Seiten sind eher nicht so die Leute, die alle ihre Probleme außerhalb des eigenen Haushalts beraten und eher für sich bleiben. Ich möchte meine Mum da irgendwie vorsichtig in die Richtung stoßen, dass sie ihrem Bruder noch ein bisschen mehr beisteht, weil ich raushöre, dass sie das irgendwie will und ich denke, er würde sich genauso drüber freuen.
Kennt jemand solche komischen Familiendynamiken?


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