Thema:
Re:Steuerfrage flat
Autor: PartyPaul
Datum:07.01.21 16:06
Antwort auf:Steuerfrage von Optimus Prime

>Wenn man zB heute einen Bitcoin kauft und in einem Jahr verkauft dann ist der Gewinn steurfrei.
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>Wenn ich nun vor einem Jahr einen Bitcoin gekauft habe, jetzt beim hohen Kurs in Tether getauscht habe und beim niedrigeren Kurs wieder in Bitcoin umtausche muss das dann irgendwie stuerlich berücksichtigt werden? Dürfte ich die Tether erst wieder in BTC investieren wenn diese ebenfalls wieder 1 Jahr gelegen sind?
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>Und wie will man das nachprüfen wenn auf meinem Bankkonto keine Beträge eingehen? Oder wird dann erst nachgeschaut wenn der große Batzen dort landet und dann die Rückfragen kommen?


Allgemein kann ich [https://cryptotax.io] für die Steuer Geschichten empfehlen. In der letzten Hypephase 2017/2018 hab ich ein bißchen stärker mitgespielt (und mich schön an AltCoins verbrannt) und für 2018 hab ich dann auf Empfehlung den Dienst genutzt.

Machen musste/wollte ich das insbesondere für die Steuer 2018, da für 2017 es bereits trotz weniger Transaktionen ein Graus war, da ja jede Konvertierung von einem Coin/Token in einen anderen eine steuerpflichtige Transaktion darstellt, die man dazu noch in Euro umrechnen musste wo die meisten Börsen die Transaktionen nur in Dollar führen, d.h. mit jeder Transaktion sollte man sich auch noch den Dollar/Euro Wechselkurs notieren. Die Seite übernimmt das alles für einen und spuckt einen dicken Batzen an einreichbaren Dokumenten aus, und sagt auch wo ihr was in der Steuererklärung eintragen sollt.

2019 hat mir ein Arbeitskollege oben genannte Seite empfohlen, nachdem er erzählte, dass sein FA das problemlos als Nachweis/Dokumentation akzeptiert hatte.

Ich hab dann für die Steuer 2018 das 199€ Paket trotz Verluste bezahlt, da ich in nur 2 Monaten schon im dreistelligen transaktionsbereich über X-Börsen hinweg war und ich das nicht gut gepflegt hatte. Das Nachpflegen der Transkationshistorien war etwas fummelig für die nicht direkt supporteten Börsen, aber hat alles problemlos geklappt. Auch mit der Akzeptanz seitens FA hatte ich keine Probleme, gab nichtmal ne Rückfrage.
2017 mit meinem manuell ausgedruckten Excelsheet, trotz wenigen positionen und knapp unter der 600€ Grenze, wollten die dann noch Kontoauszüge, Datenexporte etc. nachträglich haben. Die Sachbearbeiterin war aber auch älter und machte das zum ersten Mal.

2018 war dann alles umfangreicher und trotz 2000€ persönlichem Gesamtverlust am Ende, fielen zwischendurch doch steuerlich deutlich relevante Gewinne an.
Da meine Bankdaten aber auch bei anderen, z.T. privaten, Teilnehmern liegt (bei Bitcoin.de z.B. handelst du ja direkt mit den Ver-/Käufern und kriegst dadurch ihre Bankdaten) wollte ich es unbedingt sauber abschließen und nicht irgendwann Nachfragen bekommen, die ich dann im Zweifel nicht mal mehr nachvollziehen oder soger nachweisen könnte, weil sie durch dritte auf mich aufmerksam gemacht wurden und dann richtig Ärger bekommen.

Auch an alle die jetzt mit dem Gedanken spielen das FA zu betrügen "weil die eh nix blicken" oder man knapp über dem 600€ Freibetrag ist. Was in der Vergangenheit die Steuer-CDs waren, können in Zukunft DeepLearning und Cloudcomputing werden. IIRC 10 Jahre ist die Verjährungsfrist für bewusste Falschangaben beim FA.

Selbst wenn die Technik erst in 5 Jahren relevant sein sollte, können grade dank der Transaktionshistorie bei den Kryptowährungen, aber eben auch der klassischen Banken ruckzuck Verbindungen zu euch wieder hergestellt werden und es entsprechend Ärger und Nachforderungen geben. Und wenn eh alles automatisiert abläuft werden auch die kleinsten Fische gefangen und angetextet. Ich schlaf da lieber ruhig, als irgendwann das Zittern wegen ein paar € anzufangen.


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