Thema:
Re:Ein Artikel von Welt zur unfassbaren Erhöhung flat
Autor: Zinkhal
Datum:29.12.20 13:59
Antwort auf:Re:Ein Artikel von Welt zur unfassbaren Erhöhung von Pfroebbel

>>>>Das private KV System ist einfach kaputt
>>>
>>>lol, es ist ja nicht so, dass nicht jedes seiner Probleme in der GKV mindestens um Faktor 10 schlimmer wäre...
>>
>>Ab einem gewissen Alter wären zumindest die Beiträge wieder günstiger. Die PKV zahlt ja einfach das Vielfache an die Ärzte für die, im großen und ganzen, identische Leistung. Die PKV wäre eigentlich viel viel teurer als die GKV. Die PKV wird nur deshalb bezahlbar, weil einerseits viele Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen gar nicht in die PKV reinkommen und die PKV Mitglieder nicht in den sozialen Ausgleich einzahlen, der sich durch die einkommensabhängigen Beiträge der GKV ergibt. Wer freiwillig in der GKV versichert ist, bei dem gehen mehr als die Hälfte der Beiträge nicht in die eigene Krankenversicherung, sondern in die Finanzierung der Krankenversicherung für Menschen mit geringen Löhnen. Wenn man das ganze fair gestalten würde, also die PKVs dazu zwingen würde, jeden zu nehmen, und wie in der Schweiz oder den USA, einheitliche Beiträge unabhängig von Vorerkrankungen zu nehmen und einen sozialen Ausgleich über Steuern vorzunehmen, dann wären die PKV praktisch sofort tot, die PKV wäre dann ein extrem teures Luxusprodukt, das sich fast niemand leisten könnte.
>
>Hätte ich nichts gegen wenn die Scheißvereine untergehen. Für eine 50 prozentige Versicherung so eine Erhöhung ist lächerlich. Nichts dagegen tun zu können und zwar bis ans Lebensende und bei solch steigenden Beiträgen geht irgendwann 80 Prozent der Bezüge für die KV drauf und man macht gar nichts dagegen.
>Dazu noch dieses nervige ätzende Vorstrecken von Kohle und bei zwei Stellen jeweils die Hälfte zurück zu holen kotzt mich an. Dann muss man noch den Betrag den man eh nicht bekommt vom AG (300 Euro also bis 600 Euro Krankheitskosten selber ans Bein binden) und von der KV das man mehr Kosten als die Beitragsrückerstattung erst selber zahlen muss um kein Geld zu verschenken.
>Pkv ist der letzte Scheiß
>
>gesendet mit m!client für iOS


Sehe ich anders. Hängt aber auch immer von der Ausgangssituation ab. Seit dem 01.01.2020 bin ich selbstständig und stand vor der Entscheidung, ob ich mich freiwillig gesetzlich oder eben privat versichere. Die Entscheidung fiel bewusst für die PKV.

Die gesetzliche KV hätte mich monatlich um die 800 € gekostet. Der Leistungsumfang ist hinlänglich bekannt. In der PKV starte ich mit 400 € im Monat und das bei deutlich(!) besseren Leistungen. Das die Beiträge mit der Zeit immer weiter steigen werden, habe ich eingeplant. Der gegenwärtige Plan ist, dass ich mit Eintritt in den Ruhestand den Tarif auf den gesetzlichen Leistungsumfang umstelle (muss die PKV ja inzwischen anbieten und ist auch vertraglich als Option enthalten). Jedoch muss ich in dieser Konstellation stets den Höchstbeitrag zahlen. Nach meinen gegenwärtigen Berechnungen gehe ich davon aus, dass meine Rente (bin im Versorgungswerk) annährend die Beitragsbemessungsgrenze erreichen, oder ggfs. sogar übersteigen wird. In dieser Konstellation nehme ich bis zum Ruhestand die Vorteile der PKV in Anspruch und bin im Alter finanziell kaum schlechter gestellt, als wenn ich mich zum 01.01.2020 von Anfang an für freiwillig gesetzliche KV entschieden hätte.

Ist auch alles mit Spekulation verbunden, keine Frage. Halte das Risiko aber für überschaubar.


< antworten >