Thema:
Re:wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung ^_^ flat
Autor: membran
Datum:11.12.20 00:24
Antwort auf:wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung ^_^ von elementalMaster

>ja ich weiß, ist schon dumm, und genau das wollte ich ja auch damit sagen: wenn man es so hört, sagt man natürlich: oh mann, was ein Honk - war doch klar, einself!
>


Das sind halt professionelle Belaberer, dass man auf so einen Trick reinfällt, glaubt man wohl auch erst, wenn es einem selber passiert ist (gut, ich habe hier eh nie soviel Bargeld im Haus, dass ich 60 Euro rausgeben könnte, daher bin ich dahingehend safe, haha).

Eine gute Bekannte, die ich für recht gewitzt halte, hat zu Studentenzeiten mal in einem Kiosk gearbeitet und ist auf einen Wechselgeldtrick reingefallen, da habe ich mir beim Zuhören auch im ersten Moment gedacht, wtf, wie kann man auf sowas reinfallen? Aber es geht dann halt schnell, die sehen "normal" aus und sind auch oft nicht alleine unterwegs. In dem Fall war es wohl so, wenn ich die Masche noch richtig zusammenbekomme, dass der 200 (oder waren es 500 Euro? Der Schaden wurde später auf 500 Euro beziffert) in kleinere Scheine gewechselt haben wollte und sie echt die Kasse aufgemacht hat. Der Typ hat ihr dann die Kohle iirc aus der Hand gerissen und ist getürmt. Sie kam da natürlich nicht hinterher (und ich hätte ihr auch was gehustet, wenn sie das getan hätte!), weil sie erst um den Tresen hätte rum müssen und durch eine Klapptür. Hinterher ist ihr noch aufgefallen, dass entweder der Typ oder ein anderer einen Grußkartenständer so verschoben hatte, dass man noch schlechter rauskommt.

Und meine erste Reaktion war natürlich, wtf, warum wechselst du einem Dahergelaufenen Geld? Und dann auch noch 500 Euro! Aber die wickeln einen anscheinend im Gespräch charmant ein und dann zack, passiert's. Die machen das halt professionell. Doof war nur, dass der Kioskbesitzer ein Arsch war, die Kohle von ihr zurückforderte und sie da zusammenschrie. Ich kam da gerade in den Laden, um sie zu beruhigen und abzuholen. Bin direkt dazwischen gegangen und ihm gesagt, dass er besser kein Wort mehr erzählt, sonst knallt's, und keinen Cent würde er von ihr sehen. Hab sie dann da rausgeführt, die war schon komplett in Tränen. Die Sache sollte dann vor Gericht, wurde aber vorher von den Anwälten entschieden. Wir kamen auf die Idee (nach intensiver Google Recherche schien klar, dass die Rückforderung von einem Angestellten davon abhängt, ob der Richter entscheidet, ob nur fahrlässig oder eben grob fahrlässig gehandelt wurde), dass er nur bis Ladenschluss bezahlte, sie aber noch meist eine halbe Stunde aufräumt, Kasse macht und zuschließt. Da meinte ich zu ihr, das ist auch Arbeitszeit, die steht dir bezahlt zu. Sie hatte dann Gegenforderungen, die etwas höher waren als der Schadensbetrag (sie hatte da nur ein paar Monate gearbeitet). Es endete dann in einem Vergleich, sie musste nichts zahlen. Anwalt war für sie damals kostenlos wegen Studentenstatus und Versicherung über den AStA oder so.


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