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Re:Zalando Plus liefert Samstags bis 22 Uhr flat
Autor: membran
Datum:29.11.20 11:30
Antwort auf:Re:Zalando Plus liefert Samstags bis 22 Uhr von Xtant

>Was ist daran - außer aus purem Egoismus - denn begrüßenswert? Vor allem am Samstag? >Sollen wir jetzt rum um die Uhr buckeln, um den 24h-Dauerkonsum zu gewährleisten?

Ok, schnauf mal kurz durch - den Samstag hatte ich da gar nicht im Sinn und beim Posten ganz vergessen, dass User K!M sich darauf bezog. Ich hatte mich nur schon lange gewundert, schon bevor es in den Nullerjahren mit den Packstationen losging (und die ich, sobald sie in meinem damaligen Wohnort verfügbar waren, sofort genutzt habe), warum Paketlogistik zeitlich so aufgebaut war, dass der Paketzusteller meist zu den Zeiten klingelte, in denen der durchschnittliche Arbeitnehmer oder in meinem Falle Student gar nicht zu Hause ist. Ich musste damals dann halt regelmäßig das Paket am nächsten Tag (Abholschein mit Vermerk "jedoch nicht heute!") von der recht weit entfernten Filiale abholen, wo ich mir damals schon dachte, da hätten sie es lieber direkt dorthin geliefert und ich hätte es mir das neue Spiel einen Tag früher abholen können.

Und natürlich rede ich hier nicht von 24h Dauerzustellung, nicht länger sollen die arbeiten (und wenn, sollten mehr Leute eingestellt werden, aber ich kann mir schon denken, dass dafür kein Geld da sein wird), sondern wenn überhaupt von einer Verschiebung der Arbeitszeiten, dass es später beginnt und eben später in den Abend geliefert wird - einfach, damit der Anteil der Leute, die nicht zu Hause anzutreffen sind (und damals ging es nicht so schnell wie heute, da war iirc ein Paket länger unterwegs und konnte an mehreren Tagen aufschlagen). Das hätte aber natürlich von Anfang an so ausgerichtet sein müssen, jetzt lässt sich das auch nicht mehr wirklich umändern. Aber bei "neueren" Paketdiensten wie Amazon Logistics (die sicher die hinterletzten Ausbeuter sind, da mache ich mir keine Illusionen) sieht man ja schon, dass die anscheinend direkt damit angefangen haben, später auszuliefern und das Lieferfenster grundsätzlich nach hinten zu verschieben. Wenn ich mal was von denen bekommen habe, kamen die grundsätzlich nach 17.30 Uhr, eher später gegen 19:30 Uhr.

Die bessere Lösung ist natürlich ein massiver Ausbau von Packstationen und Paketshops (ich gehe mal davon aus, dass eine Auslieferung dorthin auch für den Paketzusteller viel angenehmer ist). Dieses Ausliefern von jedem Pupspaket an die Haustür fand ich immer schon etwas schräg. Und eigentlich müsste es so sein, dass jedes Haus (Einfamilienhäuser und solche mit überschaubarer Parteienzahl) eine Art sichere Drop-Box für Pakete hat.

Das Liefern an Packstationen und Filialen könnte 50ct billiger sein, um Anreize zu geben, dass dorthin geliefert wird. Oder es könnte der Standard sein, dass wenn man seine Hausadresse angibt, grundsätzlich an die nächste Paketstation oder Filiale geliefert wird, es sei denn, man gibt an - gegen Preisaufschlag - dass man es unbedingt an die Haustür geliefert haben will. Manche Leute haben ja triftige Gründe dafür.

>Während die Käufer/Empfänger teilweise zu faul für die simpelsten Dinge sind? Sich z.B. als junger, gesunder Mensch in diesen Corona-Zeiten  die Sendung immer noch an die Wohnungstür bringen zu lassen, anstatt mal eben zur Haustür zu kommen, ist einfach nur assig.

Kann ich verstehen, aber deine Wut kann nicht gegen mich gerichtet sein. Ich habe hier einen Paketshop um die Ecke und eine leider etwas weit entferntere Packstation vor Ort, da lasse ich mir alles hin liefern was geht. Die Holde bestellt leider viel mehr als ich und bei Shops, die nicht an die Packstation zustellen können, darum klingelt es hier leider regelmäßig. Wegen derzeitigem Home-Office kein Problem und ich renne grundsätzlich die Treppe runter, dem Paketboten entgegen, mit Maske auf und lasse bei der Übergabe eine Treppe Abstand. Die scheinen dann immer verwundert und erfreut ob dieses Verhaltens, da kann ich mir schon ausmalen, wie es sonst läuft. Meist komme ich beim Runterrennen auch an anderen Nachbarn vorbei, die wartend in der Tür stehen, denen bringe ich beim Hochlaufen deren Pakete direkt mit.

>Ich habe zum Beispiel heute von rund 100 Paketen KEIN EINZIGES an die Filiale/Packstation benachrichtigen müssen.

Ja, glaub ich dir, dass das stinkt. Ich finde aber auch, dass die Packstationsdichte in unserer Stadt schlicht noch nicht hoch genug ist. Eigentlich müsste jeder Supermarktparkplatz eine haben.

>Kannst aber gerne selbst mal in völliger Dunkelheit und bei Minusgraden eine ganze Straße mit Briefen und Paketen versorgen. Ich garantiere dir, danach bist du vorsichtiger mit solchen Sprüchen.

Auf dieser Basis diskutiere ich nicht, sorry. Ich bin kein Paketzusteller. Ich habe dir meine Gründe als Kunde dargelegt.


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