Thema:
Re:Warum ist uns Armenien egal? flat
Autor: tak
Datum:22.11.20 10:45
Antwort auf:Re:Warum ist uns Armenien egal? von suicuique

> Ich schreibe am Abend bzw. Morgen was dazu, das Thema finde ich recht cool :)

Oder halt deutlich später :)

>Man muss nicht gleich mit Panzern als Alternative kommen. Ist nur bedingt konstruktiv :)

Du hast das Thema auf Unabhängigkeitsbewegungen in Europa gelenkt, was zugegeben für ein uns ein wichtigeres Thema ist, als irgendwelche Ex-Sowjetrepubliken, die man schwer auf der Karte findet.

Die hatte ich aber eher im Sinn :) Und da wurden halt Panzer geschickt, bei dem Hass ist kein Frieden möglich, da sehe ich keinen Grund auf Abkommen aus Stalins Zeiten zu verweisen bzw. hängt der rechtliche Status davon ab ob die Sowjetunion in ihrer Auflösung irgendeinen Wisch unterschrieb oder nicht.

Werden die Freunde von Recht und Ordnung applaudieren, wenn China endlich diese selbsternannte Regierung in Taipeh absetzt?

Aber zurück nach Europa. So eindeutig ist meine Meinung da wohl doch nicht, so unbedingt bräuchte ich keine zig neuen Staaten, bleibe aber in der Hinsicht trotzdem eher liberal. Deinen Punkten stimme ich teilweise auch zu, selbst wenn unten eher Widerrede steht^^

>Die Probleme die ich sehe:
>1) Ich sehe keine Vorteile darin wenn Europa in Klein- und Kleinsstaaten zerfällt.


Letztendlich gibts in Europa schon viele Kleinstaaten um man kommt damit gut aus :) Unabhängiges Katalonien, Schottland und Co. wären bei weitem nicht die kleinsten EU- Länder.

>3) Wenn ein Staat jahrzehntelang ein Gebiet aufgebaut hat (zb durch direkte oder indirekte Transfers) und dieses dann, nachdem es wirtschaftlich erblüht ist, die Unabhängigkeit anstrebt weil es das Restland "nicht mehr braucht" - das sieht Du nicht als Problem? Das wirkt sich sicherlich gut auf zukünftige gebietsübergreifende Solidaritätsbereitschaft aus.

Ist halt die Frage warum es einem Gebiet schlecht geht und es vom Zentralstaat unterstützt werden muss - vielleicht wurde es jahrhundertelang eben wegen irgendwelcher Spannungen klein gehalten. Und wenn man nun super unterstützt wird und sich wohl fühlt, wird man sich eventuell nicht abspalten wollen.
Ansonsten naja - UK muss EU auch Milliarden überweisen, es lässt sich alles regeln.

Die Hürde sich vom Zentralstaat zu lösen ist eine hohe und wird nicht aus Jux gemacht. Die Bestrebungen gabs wohl auch vor 200 Jahren, da hatte das Volk X halt weniger Glück als die Nachbarn^^
Ob die Bestrebungen nach Unabhängigkeit von Populisten befeuert werden, muss man sicher im Einzelfall untersuchen - zugegeben im Falle Katalonien kenne ich mich zu wenig aus, ihre Unabhängigkeitsbewegung wird sicher nicht umsonst kritisiert.
Die Bilder von Polizisten die Wahlen sprengten, habe ich aber ganz klar nicht gemocht, die Vorgehen gegen Politiker schmeckt mir ebenso wenig.
Und seit Corona habe ich sowieso ein recht negatives Bild von Spanien.

Genau so können die Nationalisten mit Fackeln und Mistgabeln gegen die jeweiligen Unabhängigkeitsbestrebungen wettern.

Ich glaube das Konstrukt EU fördert das Bestreben nach Unabhängigkeit. Eben da man vor Grenzen nicht so viel Angst hat, kann das Ergebnis nicht der Wunsch nach dem Abschaffen aller Grenzen, sondern nach dem Ziehen neuer sein :)

Und da sich alle Völker halbwegs gut verstehen, geht man einfach davon aus, dass es mit der alten Heimat genau so funktioniert. Je nach Interpretation kann das auch ein sehr schöner Gedanke sein.

Aber wie gesagt - mir gings eher um die ganzen De-facto-Regimes und nicht unbedingt Europa.


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