Thema:
Re:Nicht wirklich. flat
Autor: Kaneda4Life
Datum:17.11.20 07:46
Antwort auf:Nicht wirklich. von membran

>90.000 Stimmen (du meinst wohl Pennsylvania) sind nicht wirklich knapp. Neuauszählungen bringen da afaik höchstens ein paar hundert Stimmen, wenn überhaupt, nicht ein paar Zehntausend. Nicht umsonst haben da ein paar Bundesstaaten die Regel, dass es prozentual superknapp sein muss, damit überhaupt neu ausgezählt werden darf; vorhin gelesen, dass Arizona z.B. Neuauszählungen nur unterhalb 0,1% Unterschied zulässt (es sind aber 0.3%, etwa 10.000 Stimmen). In Pennsylvania ist der Unterschied knapp 1%, automatische Neuauszählung tritt aber erst ab 0,5% ein, auch wenn Kandidaten von sich aus eine unabhängig davon anfordern können. In Georgia sind es 0.3%, deren gesetzliche Schwelle liegt aber anscheinend bei 0.5%, darum zählen die da wohl gerade neu aus. Nach knapp einem Drittel ausgezählter Bezirke sind die Änderungen sehr überschaubar und letztlich wird sich das statistisch die Waage halten; ist ja nicht so, dass Änderungen durch falsch zugeordnete Stimmen nur Trump zugute kämen. Biden hat dort mit knapp 15000 mehr Stimmen gewonnen - (Stand gestern - [https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-11-15/georgia-recount-yields-few-changes-in-vote-totals-democrats-say]) - "Some 48 of the state’s 159 counties have finished their examination of the ballots with either no change or minor shifts -- differences of fewer than five votes in some instances, they said. Four counties that have finished their retallies reported having no changes.". Wenn ich mich nicht gerade verrechne, müsste Trump im Schnitt etwa 50 Stimmen in jedem der 159 Bezirke zugesprochen bekommen, um haarscharf an Biden vorbeizuziehen. Wie realistisch das angesichts obiger Meldung ist, kannst du dir selbst überlegen.
>
>Knapp war damals Bush vs Gore, da ging's in Florida am Ende um ~550 Stimmen. Neunzigtausend sind nicht knapp.
>
>Davon ab:
>
>"Donald Trump Has Suffered a Defeat of Historic Proportions"
>[https://www.thenation.com/article/politics/trump-lost-denial-pompeo/]
>
>"The president may deny reality, but it’s still reality. He’s losing the popular vote and the Electoral College by far greater margins than many past elections.
>(...)
>Joe Biden is currently winning that election by a higher percentage of the national popular vote than Reagan did in his historic victory over President Jimmy Carter.
>(...)
>Biden has won the presidency with a higher percentage of the vote than Trump in 2016, George W. Bush in 2004 or 2000, Bill Clinton in 1996 or 1992, Reagan in 1980, Jimmy Carter in 1976, Richard Nixon in 1968, John Kennedy in 1960, or Harry Truman in 1948.
>(...)
>What’s especially striking is the scope of Biden’s win as a challenger to a sitting president. Now that he has surpassed Reagan’s 1980 percentage in the race with Carter, Biden’s getting a higher percentage of the vote than any rival to a incumbent since Democrat Franklin Delano Roosevelt upended Republican Herbert Hoover in 1932.
"


Vielleicht hast du mich missverstanden - ich meine knapp bezogen auf die Zahl der Stimmen im Verhältnis zur Bevölkerung und der Nichtwähler. Nicht im Sinne von "die Wahl war knapp und manipuliert".

Bei uns reicht es in Koalitionen ja oft auch nur um einige wenige Prozent. Auch das ist imo "knapp" und genau das was "Spaltung der Gesellschaft" abbildet.


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