Thema:
Re:Gestern war auch Jahrestag von Elser Attentat flat
Autor: Gramatik
Datum:09.11.20 11:05
Antwort auf:Gestern war auch Jahrestag von Elser Attentat von Fritz Schober

>Wird gerne vergessen.
>[https://old.reddit.com/r/de/comments/jqsfvs/am_8_november_1939_wagte_der_kunstschreiner_georg/]
>
>Bester Kommentar:
>"Der Grund, warum man den Grafen Stauffenberg als den Hitlerattentäter verehrt und Elser gerne mal vergisst, ist Folgender:
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>Es passt besser ins Nachkriegs-Narrativ, dass die ehrlichen Deutschen von Hitler verführt wurden und erst gegen Ende merkten, dass mit dem ganzen Nazi-Kram etwas nicht stimmt . Genau wie Stauffenberg, der fröhlich mit in den Krieg zog und die Untermenschenvernichtung eigentlich ganz dufte fand, aber nachdem es nach Stalingrad militärisch brenzlig wurde bemerkte, dass das mit den Nazis alles doch nicht ganz so dolle war, was ihn erst dann zum Handeln animierte.
>
>Elser hingegen wusste von Anfang an, was jeder wissen konnte: Dass der Nationalsozialismus moralisch verwerflich ist, zum Elend führt und es die Pflicht eines jeden ist, ihn mit aller Kraft zu verhindern. Und die Tatsache, dass darauf jeder von Anfang an hätte kommen können, machte ihn halt unbequem in der "Unsere Mütter, unsere Väter"-artigen Erzählung über die vom Krieg und Holocaust quasi hinterrücks überraschten Deutschen.
>
>(Dass Elser politisch ziemlich links stand - er war KPD-Wähler, hatte sogar bei seiner Verhaftung in Konstanz ein Abzeichen des Rotfrontkämpferbundes am Rockaufschlag - wird auch zur Ablehnung in Nachkriegsdeutschland beigetragen haben.)"


Das Konzept der "verführten Deutschen" ist mir ehrlich gesagt ziemlich Fremd, hab das so nie wirklich erlebt das jemand das so empfunden hätte (Hatte vor 20+ Jahren öfter das Thema mit Leuten die den zweiten Weltkrieg miterlebt haben, keiner von denen hat das jemals so ausgelegt, höchstens "War halt so, hat jeder gemacht und dann machste halt mit.")


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