| Re:Freitag um ca. 21:45 Uhr... |  |
Ich bin ja beim auf-Hermes-Draufschlagen immer gerne dabei; aber das ist mir, gerade in dem Fall, zu billig.
Da ist halt nun mal Fahrer X, der für den Tag Y die Menge Z mit dabei hat. Natürlich könnte man jetzt darüber diskutieren, ob die Logistiker nicht die Option hätten bzw. durchziehen MÜSSTEN, die Bezirke entsprechend dynamisch zu verkleinern. Aber das würde erstens zu weit führen und zweitens ist es tatsächlich gar nicht so einfach...
Ergo: Fahrer X hat in seiner Bereich heut halt 500 Pakete, wo er im September vielleicht noch mit 250 unterwegs war und das locker geschafft hat (bei uns schafft ein guter Frachtler Dauer-Durchschnittswerte von etwa 40-45 Pakete/Stunde, ich hab z.B. gestern im Verbund - also mit Briefpost - 85 Pakete in drei Stunden zugestellt).
Was soll er machen? Was soill Hermes machen? Das ist alles in einer kompletten Schieflage. Eigentlich müsste die Zustellung pro Paket inzwischen mindestens doppelt bis dreifach so teuer sein...
Die Leute sind zum Teil einfach komplett enthemmt. Und wer z.B. völlig gedankenlos jeden noch so kleinen Kleinscheiß für den täglichen Bedarf per 1-Klick-Bestellung bei Amazon ordert, soll sich bitte zuallererst zurückhalten, wenns um die Thematik geht. Die Verhältnisse anprangern, aber SEINE Pakete hätte man gerne schon innerhalb von 24 Stunden.
Kleine "Anekdote". Gestern für die typische gehobene-Mittelschicht-Familie im Einfamilienhaus-Neubau mal eben acht Pakete gehabt. Sie macht auf und meint mit gespieltem Entsetzen: "Du meine Güte, wie kommt das nur alles hierher?"
JA WEIL IHRS OHNE AUCH NUR EINE SEKUNDE NACHZUDENKEN ALLES BRESTELLT HABT, IHR PENNER!
Ich musste mich echt beherrschen, ihr keinen Satz reinzudrücken.
Um nochmal zum Anfang zu kommen: Die 500 Pakete sind halt nunmal da. Und Hermes-Fahrer wachsen nicht auf Bäumen. Würden sie übrigens auch für fünf Euro mehr die Stunde nicht. Und das Anspruchsdenken der Kundschaft (und damit auch von Hermes bzw. allen Logistikern) ist insgesamt schon sehr hoch. Ein Teufelskreis für den armen Tropf, der da bei dir geklopft hat.