Thema:
Re:Mindestlohn soll steigen, aber... flat
Autor: suicuique
Datum:29.10.20 10:04
Antwort auf:Re:Mindestlohn soll steigen, aber... von DasReptil

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>>Ne, Spass.
>>Ja, 60% erreicht er nicht. Aber IMO ist dafür auch keine allzu heftige Anhebung notwendig bis er die erreicht. In den Zahlen von 2018 müsste der (bundeseinheitliche) Mindeststundenlohn 9,95 betragen.
>>Was einer Erhöhung um knapp 12,6 % entspricht.
>>sollte machbar sein.
>>
>>gruß
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>Ich halte die Berechnung so oder so nicht für sinnvoll. Der Mindestlohn sollte so berechnet werden, dass er ein angemessenes Auskommen (nur 1/3 des Lohns für Miete etc.)


Das ist eine schwierige Vorgabe, da lokal stark schwankend.
Und von lokalen Mindestlöhnen halte ich als Konzept nicht wirklich was.

Zumal es das Problem von hinten aufzäumt. Die Miete muss sich an den Löhnen orientieren. Nicht umgekehrt.

>und eine Rente deutlich über Hartz IV Niveau ermöglicht.

Puh, das halte ich für schwer machbar. Hab das aber zugegebenermaßen aber nie durch gerechnet.

Versuchen wir es mal:
2020 Mindeststundenlohn 9,35
-> Jahresbrutto: 9,35 x 38,5 Stundenwoche x 52 = 18.719 EUR
Jahresdurchschnittsentgelt 2020: 40.551 EUR
-> Entgeltpunkt pro Beitragsjahr bei Mindestlohnverdienst: 0,4616
Bei sagen wir mal 40 Beitragsjahren: Entgeltpunkte = ca. 18,5
aktuelle Rentenwert 2020: 34,15 EUR
-> fiktive Monatsrente auf Basis obiger Annahmen: 631,EUR

bei knapp 12 EUR Mindestlohn würde sich das entsprechend skalieren auf: 810 EUR

Aber da ist immer noch viel Gestaltungssspielraum:
Was heisst "deutlich über" H IV?
Von wie vielen Beitragsjahren soll man ausgehen bei dieser Bestimmung?
Und man darf nicht vergessen: das Durchschnittsentgelt würde bei einer Anhebung auch leicht nach oben gehen was die Rente wiederum drücken würde. Aber der Effekt sollte vernachlässigbar (aber halt nicht Null) sein.

>Da befinden wir uns im Bereich 12€+ was ich auch für angemessen halte.

gruß


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