Thema:
Re:Frauenquoten DISKRIMINIEREN Frauen flat
Autor: _bla_
Datum:25.10.20 10:36
Antwort auf:Re:Frauenquoten DISKRIMINIEREN Frauen von Droog

>>Egal in welchem Bereich. Denn sobald dann eine Frau einen Fehler macht oder anderweitig ungeeignet erscheint wird sie automatisch in Verdacht geraten nur der Quote wegen den Platz bekommen zu haben, es wird also viel schwerer für sie werden diesen Fehler auszubügeln oder allgemein ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen.
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>Die Quote wurde eingeführt, weil im Zweifel bei gleicher Qualifikation eher der Mann  denn die Frau eingestellt wird.


Das Problem ist doch viel komplizierter. Oft gibt es kaum Frauen in den entsprechenden Studiengängen. Oft wirkt Diskriminierung, die vor 20 Jahren stattgefunden hat noch heute nach. Die Frauen, die es vor 20 Jahren nach ihrem Studium aufgrund von Seximus eben nicht in das Trainingsprogramm für Führungskräfte geschafft haben, die werden heute eben nicht Vorstandsvorsitzende. Zum Teil werden aber auch gar nicht pauschal Frauen diskriminiert, sondern eben Verhaltensweisen, die eher bei Frauen zu finden sind. Häufig werden bspw. Menschen diskriminiert, die zwischendurch eine Pause oder Teilzeit für ihre Familien machen und das sind eben meistens Frauen, wenn sie Kinder bekommen. Oder Positionen sind mit vielen Männer besetzt werden nur sehr langsam nachbesetzt, dann kann es auch völlig ohne heutige Diskriminierung sehr sehr lange dauern, bis die Effekte der damaligen Diskriminierung verschwinden.

Eine Quote kann da das Problem oft noch schlimmer statt besser machen. Du kannst dann bspw. zu dem Punkt kommen, das junge Mütter, die ein Jahr Elternzeit genommen haben, immer noch genauso stark diskriminiert werden, wie ohne Quote, dafür aber kinderlose Frauen gegenüber allen anderen bevorzugt werden um die Quote trotzdem irgendwie zu erfüllen. Oder eine Firma hat über lange Zeit Männer bevorzugt und jetzt sind die Positionen alle mit Männer besetzt, wenn jetzt Positionen frei werden, weil Leute in Rente gehen, dann kannst du die nicht alle mit Frauen besetzen, weil sonst junge Männer keine Chance mehr haben. Du kannst Diskriminierung nicht zwischen unterschiedlichen Menschen des gleichen Geschlechts verrechnen. Du kannst nicht junge Männer benachteiligen, weil alte Männer bevorzugt worden sind. Und wenn du in einem Studienfach nur bspw. nur 5% Frauen unter den Studenten hast, dann kannst du nicht versuchen 25% der neuen Professuren mit Frauen zu besetzen. Gleichzeitig geht halt keiner hin und beschließt dann eine 5% Frauenquote, obwohl das in einem solchen Fall evt. sinnvoll wäre, um evt. vorhandene Diskriminierung zu reduzieren, ohne neue Diskrimierung einzuführen.

Und das Thema Frauenquote lenkt geschickt davon ab, das es einen viel viel größeren Faktor für mangelnde Chancengleichheit gibt: Die Finanzkraft der Eltern. Eine lesbische, schwarze Frau mit mittelmäßiger Intelligenz, aber reichen Oberschichteltern hat trotz aller Diskrimierung trotzdem wesentlich bessere Karrierechancen als ein weißer, hetrosexueller und hochbegabter Mann aus armen, bildungsfernem Elternhaus. Trotzdem fordert niemand eine Quote für Kinder aus Arbeiterhaushalten.

>Es sei denn die Frau hat entsprechende Vorzüge die nicht mit dem Berufsfeld zu tuen haben. Sexismus ist immer noch allgegenwertig.

Die Aussage kann man aber selbst ganz schnell als Seximus verstehen. Unterstellt sie doch, das wenn eine Frau bei gleicher Qualifikation sich gegen einen Mann durchsetzt, das das nur mit "entsprechenden Verzügen" zu erklären ist. Das es bspw. auch daran gelegen haben könnte, das sich die Frau sich, bspw.: besser auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet hat, bessere Antworten im Vorstellungsgespräch hatte oder der Mann die Firma mit völlig überzogenen Gehaltsvorstellungen verschreckt hat kommt da als Möglichkeit gar nicht vor.


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