Thema:
Re:Wtf. Heizölpreise flat
Autor: Telemesse
Datum:15.10.20 11:26
Antwort auf:Re:Wtf. Heizölpreise von Matze

>>In dem Fall der Umstellung auf Fernwärme spart der Mieter halt langfristig über niedrigere Nebenkosten.
>
>Warum sollten die langfristig niedriger sein? Niedriger als was?
>
>Man kann es drehen und wenden wie man will: Fernwärme ist unfassbar brutal scheißenteuer. Ich wünschte, ich hätte etwas anderes. So viel Respekt vor dem Aufdrehen der Heizung hatte ich noch bei keiner meiner vorherigen Wohnungen, wenn man genau hinhört und nicht gerade ein LKW vorbeifährt, hört man sogar ein leises "ka-ching" aus dem Thermostat.


Wir haben in den letzten Jahren zweigrößere Wohnanlagen (ü 50 Wohneinheiten) umgestellt. Beides Baujahr Mitte 90er und bisher mit Gaszentralheizung. Im ersten Gebäude haben wir ein Wärmecontracting mit den lokalen Stadtwerken gemacht. D.h. da wurde ein Blockheizkraftwerk eingebaut. Dieses wird von den Stadtwerken betrieben. Quasi vergleichbar wie ein Fernwärmevertrag nur das die Anlage zur Wärmeerzeugung eben immer noch im Gebäude steht (Gehört aber den Stadtwerken). Resultat: Steigerung der Heizkosten um etwa 15%. Im anderen Gebäude haben wir die alte Heizung durch eine neue Gasbrennwertanlage mit 3 Heizkesseln ausgetauscht die wir selber betreiben. Resultat: Fast 20% Heizkostenerparniss gegenüber der alten Gasheizung.
Zwischen beiden Varianten liegen also gut 30% Kostenunterschied. Auch wenn ich bei Variante 1 die Anlagen und Wartungskosten raus rechne bleibt es unterm Strich immer noch merklich teurer.
Zumindest für die Stadtwerke scheinen die Fernwärme und Contractingmodelle ein lukratives Geschäft zu sein.


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