Thema:
Re:Lesen die Leute überhaupt die Anzeigen auf den flat
Autor: suicuique
Datum:13.10.20 11:45
Antwort auf:Re:Lesen die Leute überhaupt die Anzeigen auf den von PartyPaul

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>>>D.h. ich kauf mir dann entsprechend auf die Wohnung zugeschnittene Möbel, leb mich ein, um dann jederzeit damit Rechnen zu dürfen einfach so ohne Grund rausgeschmissen zu werden und mein Leben sich auf den Kopf stellt, allein weil der Vermieter nicht mehr Vermieter sein will, aber den Wohnraum auch nicht verkaufen will (und das wär das asoziale daran) oder als Kurzschlussreaktion weil man sich z.B. mal wegen irgendwelcher Geschichten gestritten hat (kann ja immer vorkommen, selbst im besten Verhältnis). Zahlt dann in deiner Variante der Vermieter wenigstens das Geld für daraus resultierende Ausgaben z.B. den Umzug und neue Möbel? Dazu die möglichen gravierenden Auswirkungen grade für Kinder aufgrund zwangs Kita- und Schulwechsel.
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>>Andersrum ist es aber für dich ok das ein Mieter wenn er Lust hat nach einem halben Jahr die Wohnung ohne Grund kündigen kann und der Vermieter wieder die Arbeit hat einen neuen Mieter zu suchen oder wieder den Makler bezahlen muß?
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>Ja o_O? Der Makler ist kein Muss und übernimmt nur die Arbeit auf die der Vermieter kein Bock oder keine Zeit hat. Das natürlich aufm Land es eventuell nicht ganz so einfach ist, nen Nachmieter zu finden wie in der Großstadt ist zwar nachvollziehbar, aber eben Teil des Risikos, wenn man Immobilien zur Kapitalvermehrung ansieht. Und wenn eine lückenlose Dauervermietung ein Muss für die Finanzierung der Immobilie ist, hat man sowieso schon was falsch gemacht.
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>Und wenn du ernsthaft das schon als solchen Stress empfindest, nen neuen Mieter zu finden, dass du das auf eine Stufe setzt mit dem Verlust von viel Geld in Form von Zwangsumzug, Verlust von Mobilität und Möbeln, sowie in der möglichen Veränderung von Lebensmittelpunkten und Freundeskreisen, dann ist Dir auch nicht mehr zu helfen und vielleicht solltest Du dich dann wirklich nach ner anderen Kapitalanlage umsehen. Risiken bzw. Aufgaben gibts nunmal überall, aber wenn für dich die Vermietung an sich schon so nervenaufreibend ist, dann ist es wohl nicht die richtige Form der Anlage.


Wenn ich mich mal als Unbeteiligter einmischen darf (weder Mieter noch Vermieter).

Du beschreibst aus Mietersicht natürlich den worst case: finanzieller Verlust (Möbel), Zeitaufwand (Wohnungssuche), Stress (Lebensunsicherheit) bis hin zur Entwurzelung (Kita, Schule) und Verlust von Freunden der Kinder.
Ja, das sind alles gute Gründe für den Mieterschutz.

Demgegenüber hat next-friday aus Vermietersicht jedoch keineswegs den worst case skizziert wenn er von Mietausfall und Suchen von Nachmietern geschrieben hat.
Der wäre eher sowas wie Mietnomaden. Die Folgen hier können sicherlich nicht weniger drastisch und dramatisch sein.

Nur weiss ich nicht, ob eine Diskussion allein auf Basis von worst case Annahmen geführt werden kann oder sollte.

Zumal einige der Aussagen zumindest diskussionswürdig sind
Möbel lassen sich auch in neue Wohnungen mitnehmen (so kenn ich das aus meiner Historie und meinem Umfeld), es sei denn diese sind auf genau diese Wohnung hin gekauft worden. Und dieser Fall ist bei einer Mietwohnung sicherlich nicht der ... geschickteste. will sagen: das sollte man beim Möbelkauf berücksichtigen.

Mieterschutz scheint mir sinnvoll und wichtig. Aber die Angst vor Extremfällen bei denen man dann allein mit Problemfällen gelassen wird ist nun mal nicht wegzudiskutieren und oft der Hauptgrund dass sich jemand gegen Vermietung von geeignetem Wohnraum entscheidet.
Dem allein mit dem Hinweis auf soziale Notwendigkeit zu begegnen scheint mir zu kurz gedacht und nicht wirklich sinnstiftend. Hier würde ich mir mehr konkrete Handlungsoptionen für die fiesen Fälle wünschen. Im Endeffekt kämen sie beiden (Vermieter UND Mieter) zu Gute. IMO

gruß


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