Thema:
Re:Lesen die Leute überhaupt die Anzeigen auf den flat
Autor: PartyPaul
Datum:13.10.20 11:23
Antwort auf:Re:Lesen die Leute überhaupt die Anzeigen auf den von next-friday

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>>D.h. ich kauf mir dann entsprechend auf die Wohnung zugeschnittene Möbel, leb mich ein, um dann jederzeit damit Rechnen zu dürfen einfach so ohne Grund rausgeschmissen zu werden und mein Leben sich auf den Kopf stellt, allein weil der Vermieter nicht mehr Vermieter sein will, aber den Wohnraum auch nicht verkaufen will (und das wär das asoziale daran) oder als Kurzschlussreaktion weil man sich z.B. mal wegen irgendwelcher Geschichten gestritten hat (kann ja immer vorkommen, selbst im besten Verhältnis). Zahlt dann in deiner Variante der Vermieter wenigstens das Geld für daraus resultierende Ausgaben z.B. den Umzug und neue Möbel? Dazu die möglichen gravierenden Auswirkungen grade für Kinder aufgrund zwangs Kita- und Schulwechsel.
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>Andersrum ist es aber für dich ok das ein Mieter wenn er Lust hat nach einem halben Jahr die Wohnung ohne Grund kündigen kann und der Vermieter wieder die Arbeit hat einen neuen Mieter zu suchen oder wieder den Makler bezahlen muß?


Ja o_O? Der Makler ist kein Muss und übernimmt nur die Arbeit auf die der Vermieter kein Bock oder keine Zeit hat. Das natürlich aufm Land es eventuell nicht ganz so einfach ist, nen Nachmieter zu finden wie in der Großstadt ist zwar nachvollziehbar, aber eben Teil des Risikos, wenn man Immobilien zur Kapitalvermehrung ansieht. Und wenn eine lückenlose Dauervermietung ein Muss für die Finanzierung der Immobilie ist, hat man sowieso schon was falsch gemacht.

Und wenn du ernsthaft das schon als solchen Stress empfindest, nen neuen Mieter zu finden, dass du das auf eine Stufe setzt mit dem Verlust von viel Geld in Form von Zwangsumzug, Verlust von Mobilität und Möbeln, sowie in der möglichen Veränderung von Lebensmittelpunkten und Freundeskreisen, dann ist Dir auch nicht mehr zu helfen und vielleicht solltest Du dich dann wirklich nach ner anderen Kapitalanlage umsehen. Risiken bzw. Aufgaben gibts nunmal überall, aber wenn für dich die Vermietung an sich schon so nervenaufreibend ist, dann ist es wohl nicht die richtige Form der Anlage.

>>Wohnraum ist wohl akutell die einzige lebensnotwendige Ressource, die sich eben nicht beliebig, schnell und einfach zu kaufen bzw. vergrößern lässt und eben auch nicht zu behandeln ist, wie jedes normale Produkt oder Dienstleistung. Eigentum verpflichtet wie man ja so schön sagt.
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>Ein Großteil der Wohnungen wird aber nunmal von kleinen Hausbesitzern vermietet und nicht von großen Geselschaften.
>An der Situation das die Wohnungen leer bleiben und nicht verkauft werden ist zum Teil auch unser Staat Schuld. Such mal nach Spekulationssteuer. Manche stecken ihr Erspartes in Aktien manche in Gold und manche halt in Immobilien.


Steuern zahlt man kurzfristig auf jede Form von Kapitalgewinn und im Falle von Aktien sogar immer. Schuld hat am Leerstand der Staat nur in der Form, dass er dem Misstand im Zweifel nicht hinterherkommt. Wobei (wie ich auch grad erst gelernt hab) auf Länderebene, aber eben nicht alle Länder, Leerstand ab nem gewissen Zeitraum illegale Zweckentfremdung ist und hohe Geldstrafen bis Zwangsenteignung drohen kann. Wie das in der Praxis durchgesetzt wird, sei dahingestellt.

>Sagst du auch das jeder der sein Geld auf eine andere Art vermehren will asozial ist? Wie gesagt für mich ist das vollkommen legitim sein Eigentum leer zu lassen.

Nein weil das Halten der anderen Anlagenarten nichts lebensnotwendiges dem Markt entzieht. Ansonsten ja, z.B. Grundwasserbunkern zwecks Marktpreissteigerung wär auch eine asoziale Kapitalanlage.


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