Thema:
Re:Oskar Lafontaine Interview flat
Autor: Droog
Datum:12.10.20 21:57
Antwort auf:Oskar Lafontaine Interview von moishe maseltov

>https://www.nzz.ch/international/deutschland/oskar-lafontaine-wir-haben-es-mit-einer-identitaetspolitik-zu-tun-die-autoritaere-zuege-annimmt-man-will-anderen-vorschreiben-was-sie-zu-sagen-haben-ld.1580510
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>Allgemein ist er nicht der Beliebteste, mir ist nicht ganz bekannt, warum. Finde allerdings, dass er absolut recht hat, vor allem dass eine "echte" linke Partei fehlt, die eine breite Zahl von Deutschen vertreten könnte.


Es schließt sich für mich nicht aus, dass es eine Linke Partei geben kann, die gleichzeitig den Kurs für eine deutlich höhere soziale Gerechtigkeit fährt, in dem man die monetär Priviligierten stärker in die Pflicht nimmt, aber auch eben auch progressiv in Sachen Diversity agiert.
Für mich ist linke Politik, den Schutz und die Förderung von "Schwächeren" und Minderheiten sich auf die Fahne zu schreiben und die auch kulturell/gesellschaftlich
alte Mauern einreißt, wie z.B veraltete Geschlechterrollen. Das ist für mich die Krankenschwester, die unterbezahlt wird und/oder eben jemand, der in seinem sozialen Umfeld aufgrund seiner Herkunft/Sexualität und Religion diskriminiert/diffamiert wird.


Auch Lafontaine möchte Stimmenfang auf dem Rücken der ganz armen Schweine generieren. Ich fand das damals sehr verstörend. Da bringt die Elitenkritik dann auch nicht mehr viel.
Der deutsche Wähler, der hier angepeilt wird, ist doch im Grunde nix andere als ein CSU-Klientel für Arme. Kulturell sehr konservativ eingestellt, aber halt im Dunstkreis des kleinen Mannes sich befindend oder sehend.


Und der AFD sollte man den Diskurs verweigern, weil es sich um eine Partei handelt, die kräftig an der Verfassung rüttelt und demokratiefeindlich ist, auch wenn sie das nicht zugibt. Die sind nicht zu Kompromissen bereit.

Kommen die an die Macht, gibt es nämlich keinen Dialog und kein Zuhören mehr, was ja selbige immer fordern.


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