Thema:
Schon richtig, aber... (Plastik-CO2-Philosophie inside) flat
Autor: thestraightedge
Datum:05.10.20 17:00
Antwort auf:Re:(meine) CO2-Bilanz 2020: Corona hinterlässt Spuren... von Deadly Engineer

>Oder du kaufst zwei Püppchen aus China weniger, oder ;-)

Ja, das meine ich ja mit "Abstriche machen". 2 Figuren weniger und fertig.

>Hast Du die eigentlich in Deine CO2-Bilanz eingerechnet? Das sind bestimmt 2-3 Tonnen CO2 zusätzlich. :-p

Ja - man erfasst ja auch seinen Konsum. Wobei das nicht überbewertet werden sollte: ich glaube, es erscheinen so aktuell 3-4 Hot Toys im Jahr, plus hier und da sonstige Anschaffungen wie mal ein Poster oder eine Disney Figur. Darüber hinaus kaufe ich halt noch hier und da alte Hardware für die Consollection, die man imo nicht einberechnen kann, selbst Spiele kaufe ich wenige und zu 95% gebraucht.... und sonst eben echt wenig. Ich habe gerade wieder ca. 1 Jahr ohne 1 € für neue Klamotten hinter mir. Ich habe auch ansonsten kaum noch Spass an Konsum.

Und man kanns auch wirklich genau nehmen: 1 kg ab Asien/Hong Kong sind ca. 2 kg CO2 in der Luftfracht (meine Figuren kommen per See, btw). So eine Figur wiegt ca. 1 kg samt Verpackung. Insofern wirkt die Fracht vermutlich weniger als die Produktion der PVC-Bodies und Mini-Klamotten, wobei es schwierig ist, da Angaben drüber zu finden. Ich habe mich das aber wirklich schon oft gefragt, auch bei anderen Produkten wie einer neue Schallplatte (die ich Samstag per Post erhielt, wenn auch gebraucht aus den 90ern).

Da findet man dann sowas hier:
[https://plasticker.de/Kunststoff_News_10865_Tnsmeier_Kunststoffe_CO2_Fuabdruck_fr_PVC_Rezyklate_ermittelt]
136 kg CO2 pro Tonne Recycling PVC = 6,5% des CO2s von Primärprodukten = ca. 2 Tonnen CO2 pro Tonne PVC bei Primärprodukten. Eine Figure hat ca. 500 Gramm samt Base (auch aus Plastik) und würde entsprechend 1 kg CO2 in der Produktion verursachen. Wenn ich für das Drumherum und die Klamotten nochmal 2 kg ergänze und dann die Fracht komme ich auf 5 kg CO2 pro Hot Toys Figur. Lass es wegen Bemalung und DHL zu meiner Tür 20 kg sein, denn: Das macht tatsächlich keinen Braten fett. Klamotten sind z.B. deutlich schlimmer, Beispiel Jeans:
[https://www.umweltdialog.de/de/verbraucher/mode/2018/Die-beliebte-Bluejeans-Eine-Umweltbilanz-des-modischen-Klassikers.php]
Eine Kinder-Sweater liegt schon bei 13 kg CO2, und landet nach 2 Saisons im Müll, und es werden sicher im Schnitt mehr Klamotten gekauft als ich Hot Toys besitze, lol:
[https://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article107561085/Bekleidung-durch-die-CO2-Lupe-betrachtet.html]
Meine Anschaffungen sollen ja die Zeit überdauern - das ist für jeden Euro den ich ausgebe die Fragestellung. Und dann gibt man auch immer weniger aus, lol.

Hier wird von 6 kg CO2 pro kg Plastik gesprochen:
[https://timeforchange.org/plastic-bags-and-plastic-bottles-co2-emissions-during-their-lifetime/]

Damit wird auch wieder klar, dass das Wegwerfplastik das Problem ist. Das, was wir in 14 Tagen (leider, und tlw. ohne Alternative) an Plastik aus dem Supermarkt schleppen und in die gelbe Tonne hauen, ist vermutlich mehr als mein Jahresverbrauch an Hot Toys Plastik.

Aber ja, ich mache mir da schon Gedanken zu. Als ich letztes Jahr kompensiert hatte, und das auch auf FB auf der Wall geshared hatte, gabs diverse Kommentare. Meist von Menschen, die selbst überhaupt kein Interesse an diesen Themen haben und nie auf die Idee kommen würden. Aber da heissts dann "Greenwashing" (was ja im Endeffekt stimmt), aber eben auch "jaja, den Keller voller Spielzeug und hier den Umweltretter markieren". Und da kommt man ins Grübeln und schafft im Zweifel für sich selbst eine gewisse Transparenz und auch Verständnis.


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