Thema:
Hui/Pfui: Spotify flat
Autor: Syxta
Datum:29.09.20 23:23
Antwort auf:Hui oder Pfui #90 von thestraightedge

Mein Leben wäre so viel ärmer ohne Spotify, echt schlimm.

Mal völlig davon abgesehen, dass sie seit langer Zeit haufenweise geile Hörspiele anbieten (zu meinem ultimativen Glück fehlen noch Flash Gordon und Gabriel Burns), haben mir deren Vorschlag-Algorithmen schon unzählige Hammersongs beschert, Künstler näher gebracht und mich auch mal über den Tellerrand blicken und Sachen entdecken lassen, auf die ich sonst im Leben nie gekommen wäre.

Allein an dieser App würde jeglicher Versuch, sich dem digitalen Zeitalter zu entziehen, sofort kläglich scheitern.

Aus meinem gestrigen Mix der Woche gefiel mir ein gutes Drittel, vier Songs kamen instant in meine Heavy Rotation.

Gallows - Misery (huch, das ja Frank Carter!)
[https://youtu.be/RLfRTogxnKc]

The Eighties Matchbox B-Line Disaster - Celebrate Your Mother
[https://youtu.be/20CCTpU_Mdg]

Stumpf, kurz und knackig, macht einfach saumäßig Laune. Von solchem Zeug brauche ich mehr. Kenne ansonsten genau null Psychobilly.

Echo & The Bunnymen - Over The Wall
[https://youtu.be/8srp2K3S_E8]

Wahnsinn, kannte bisher nur The Killing Moon dank Donnie Darko, muss sich dringend ändern, vor allem, wenn die noch mehr Zeug auf dem Niveau gebracht haben.

'68 - Without Any Words
[https://youtu.be/ck7mtHWzfXk]

Song beginnt erst nach einer Minute, bin irgendwie zu dumm, um am Smartphone einen Timecode zu verlinken.

Dazu noch Rubriken wie "ähnlich wie xyz...:", durch die ich erst kürzlich auf Darkher gestoßen bin:
[https://youtu.be/M41dI2n9W74]

Und man kann jederzeit nach Lust und Laune in längst vergangenen Tagen stöbern. Ist noch gar nicht lang her, dass ich mir dank Spotify mal die komplette Surrealistic Pillow von Jefferson Airplane angehört (und kurz darauf als Vinyl in die Sammlung aufgenommen) habe. Genau wie in Sachen Psychobilly kenne ich leider viel zu wenig empfehlenswerte Songs/Künstler aus der Hippie-Zeit. Einiges von The Doors noch, klar, aber das war's auch schon irgendwie.

Mein Leben ist viel zu kurz und ich habe viel zu wenig Zeit, all die geile Musik dieser Welt zu entdecken, vor allem, wenn ich die Nadel im Heuhaufen suchen muss und der Heuhaufen täglich wächst.

Dass Spotify für mich ausmistet, hilft schon enorm. Und je mehr Daten ich der KI liefere, desto präziser analysiert sie meine Vorlieben. So sehr ich das heutige Datenkrakentum verabscheue, in diesem Fall erkenne ich den Sinn glasklar. Könnte ich eine App heiraten, es wäre Spotify. Diese kleine Liebeserklärung ist das absolute Minimum.

So, kurz zum Pfui:
Seit einigen Wochen spinnt die App (Android) wie hulle, hängt sich laufend auf, Wiedergabe bleibt gerne mal unvermittelt stehen, Album- oder Künstler-Index lädt oft nicht, Download-Raten aus der Hölle... hoffentlich wird das bald wieder besser.


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