Thema:
Ist super. Typisches Podcast-Phänomen... flat
Autor: Pezking
Datum:29.09.20 11:45
Antwort auf:Baywatch Berlin... von TOM

Ich habe schon vor 15, 20 Jahren immer gesagt: Harald Schmidt sehe ich im liebsten als Gast in Interviews. Der Mann ist von Natur aus wahnsinnig lustig in unterhaltsam, und davon geht immer etwas verloren, sobald man ihn in ein Showformat zwängt.

Am besten hat mir noch die Anarcho-Zeit kurz vor dem Ende seiner Sat-1-Show gefallen, als er eigentlich nur noch mit seiner Belegschaft vor der Kamera herumimprovisierte.

Und jetzt gibt es zum Glück Podcasts, die mir von anderen, jüngeren Leuten genau das liefern!

Auch bei Jan Böhmermann finde ich Fest & Flauschig viel kurzweiliger und unterhaltsamer als seine TV-Shows. Obwohl das eigentlich nur "Slice of Life mit Böhmchen und Lollo" ist.

Und so ist es nun auch mit Klaas Heufer-Umlauf. Mir war der zwar schon lange sympathisch und in seinen TV-Formaten gab es auch immer wieder mal Highlights, aber gefühlt immer etwas verstellt und mit angezogener Handbremse, weil er dort ja auch eine Sendung zuverlässig durchmoderieren muss. Das fällt im Podcast weg, Lundt und Schmitt ergänzen ihn prächtig, und heraus kommt großartige Unterhaltung. Irgendwie banal, aber eben auch wahnsinnig lustig, intelligent und sympathisch.

Siehe auch Conan O'Brien: Dessen Podcast fängt am ehesten die geniale Stimmung ein, als er seine Talkshow vor 13 Jahren oder so mal für ein paar Wochen während des Autorenstreiks ganz alleine mit Inhalten füllen musste. Und das gelang ihm auf brillante Art und Weise. Seine Unterhaltungen mit Assistentin Sona und seinem Produzenten sind stets weltklasse - jetzt würde ich mir noch wünschen, dass er mit den beiden einfach dem Baywatch-Prinzip folgt und keine Gäste mehr einlädt.

Wobei es da auch schon echte Highlights gab, zum Beispiel die Folgen mit John Oliver und Eric Idle.


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