Thema:
Re:Ich kann die Gedanken nachvollziehen flat
Autor: thestraightedge
Datum:25.09.20 13:17
Antwort auf:Re:Ich kann die Gedanken nachvollziehen von ID

>Mir geht es größtenteils genau so, dabei weiß ich es eigentlich besser. Wie die anderen beiden schon geantwortet haben, ist doch das eigentlich der Kern des Übels, der einem jegliche Möglichkeiten auf Veränderungen versagt. Wenn man sich in einer Firma einen gewissen Stand erarbeitet hat, wird es extrem schwer, irgendwo anders - und sei es nur in einer anderen Firma der gleichen Branche oder bei gleichen Tätigkeiten - zu gleichen Konditionen unterzukommen. Man redet sich ein, dass man den Standard, den man erreicht hat, halten will, vor allem der Kinder wegen. Dabei sind es doch gerade die Kinder, die mit "nichts" (also mit allem) schon zufrieden sind. Den Kindern ist es wichtig, dass sie Eltern haben, zu denen sie kommen können, die mit ihnen spielen und sich um sie kümmern. Denen ist es scheißegal, ob sie im Sommer nach Tahiti, in den Harz oder ins Schwimmbad nebenan fahren, Hauptsache, sie haben dabei Spaß.

Ja, das leben wir auch ganz bewusst so. Wir gehen auch bewusst fast nie mit den Kids shoppen. Die Highlights des Sommers waren "Abends nochmal zur Talsperre".

>Wir sind so dermaßen von der ganzen Konsumscheiße versaut, dass wir denken, irgendwelchen selbst gesetzten Standards hinterherhecheln zu müssen. Mit Konsum meine ich nicht explizit irgendwelche Dinge, sondern Reisen, sonstige Erlebnisse, all das, wofür wir meinen, unser Geld ausgeben zu müssen. Dabei liegt das eigentliche Glück doch ganz woanders. Nicht umsonst sind "ärmere" Menschen oftmals glücklicher als vermeintlich "reichere". Ich rede jetzt nicht von Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen müssen, das ist etwas völlig anderes. Mir geht es um Menschen, die ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, aber nicht die Qual der Wahl haben, ob sie nun in den Osterferien nach Malle und im Sommer in die USA fliegen können, oder doch lieber umgedreht.

Bei mir gehts aktuell (noch) weniger um Fernreisen und Co. sondern darum, ein Haus in Schuss zu halten, energetisch vernünftig hinzustellen und in 5-10 Jahren bezahlt zu haben.

Aber ich habe auch festgestellt: der Teil meines Wohlbefindens, der durch Geld beeinflusst wird, hat sich in den letzten 2 Jahren nicht mehr geändert. Als wäre ein Grenznutzen erreicht.

>Das alles weiß ich und bin davon überzeugt, dass es so ist. Leider bekomme ich es dennoch nicht auf die Kette, etwas zu ändern, weil eben nicht nur ich, sondern 3 weitere Personen direkt von so einer Entscheidung betroffen wären.


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