| Möchte komplett raus |  |
Nein, nicht faulenzen, sondern mich einfach völlig umorientieren.
Ich habe nach 15 Jahren Einzelhandel(inkl Ausbildung) mittlerweile die Schnauze gestrichen voll.
Mir läuft die gesamte Branche meinen Überzeugungen und meiner heutigen Einstellung völlig zuwider, weil man die rohe Konsumgesellschaft hier hautnah zu spüren bekommt. In Zukunft ein paar mal für eine halbe Stunde einkaufen gehen, statt fast täglich an der Front zu stehen, wie wäre das angenehm.
Diese ständige Aura, dass Betriebsinteressen über allem stehen. Noch dazu immer die selben Abläufe, Tag ein, Tag aus - Hamsterrad-Leben par execellance, dass man dieses Schicksal für sich schon selbst akzeptiert. Kollegen die andere wegekeln, lügen lästern und Haufenweise Krankenscheine einreichen, Junge Azubis die nach 2 Tagen die Flinte ins Korn werfen, weil sie meinen, einen Teil ihrer Abteilung zu wischen, gehöre nicht zu ihrem Aufgabenbereich. Und nicht zu vergessen die ganzen Kunden, denen man in den Arsch kriechen muss.
Ihr merkt: Mir geht schlicht ALLES auf die Nüsse und natürlich bin ich irgendwo selbst eher schwierig
Was mir vorschwebt: Irgendetwas ökologisches, Nachhaltigkeit usw. Bei greens-job und dergleichen aber vielfach nur Vollverantwortungs-Posten oder Bürokram.
Ich würde am liebsten gerne etwas praktisches machen, Fauna/Flora katagolisieren, nachhaltige Auffortsung, Renaturierung.
Im Einzelhandel würde ich maximal noch in irgendeinem muffigen, selbsständigen Buchladen arbeiten, sonst bitte nirgends mehr.
Meine Qualifikationen lassen mit FOR allerdings zu wünschen übrigen und mit Mitte 30 fehlt mir persönlich Kraft, mich nochmal langfristig auf den Arsch zu setzen und zu lernen. Hinzu kommen meine Depressionen. Achja, Füherschein habe ich auch nicht.
Geldtechnisch würde mir als Single auch zukünftig mein jetziges Gehalt genügen, allerdings nach Möglichkeit keine 40 stunden Woche mehr (ist aber kein Muss) und auch ab und an mal ein volles WE.
Bereit für einen Ausstieg wäre ich, aber ratlos wo ich anknüpfen soll. Jobcenter klingt auf mich gruselig und nach Vermittlung für hoffnungslose Fälle.