Thema:
Re:AfD Bundeskanzler flat
Autor: ChRoM
Datum:21.09.20 14:45
Antwort auf:Re:AfD Bundeskanzler von Pezking

>Der Punkt ist: Wenn man (zurecht) feststellt, dass wir nicht alle aufnehmen können, dann muss das noch lange nicht bedeuten, dass wir keinen aufnehmen. Und jeder Einzelne mehr macht uns einen Ticken hilfsbereiter. Und das hat einen Wert, selbst wenn die Hauptproblematik ungelöst bleibt.

Dem stimme ich im größeren Kontext zu, aber nicht im Hinblick auf Moria. Europa sollte eine festgelegte Menge besonders Hilfsbedürftiger aufnehmen. Das Aufnahmekriterium darf aber nicht sein, dass es derjenige schon in die EU geschafft hat und sein Lager abgefackelt ist, völlig unabhängig von der Lebensgeschichte und der Chance auf Asyl. Das wäre die völlig falsche Message an alle, die von einer bessseren Zukunft in Europa träumen.

Ich hab letztens im Spiegel eine Reportage über die Lebensgeschichte des jungen Manns gelesen, der an der griechischen Grenze von Grenzern erschossen wurde. Der hatte es shcon mal nach Griechenland geschafft, hatte sogar einen Job und war verheiratet. Seine große Liebe war aber daheim in Afghanistan. Er hat sich scheiden lassen und hat alles zurückgelassen mit den Worten "ich habe es einmal hergeschafft, ich schaffe es wieder." Er ist also zurück nach Afghanistan, hat wieder geheiratet und ist gemeinsam mit seiner neuen Frau in die Türkei. Beim "Sturm" auf die griechische Grenze kam er ums Leben. Bei aller Tragik der Geschichte: Das ist nicht Flucht. Das ist Migration. Und damit wir uns nicht missverstehen: Ich nehme niemandem übel, dass er sich verbessern möchte. Aber wir haben keine moralische Verfplichtung, jeden in Mitteleuropa aufzunehmen, der gerne hierher möchte. Im Bezug auf Moria heißt das für mich: Da sitzen genügend Leute, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte kein Recht auf Asyl haben. Denen muss man natürlich auch helfen. Aber vor Ort. Es kann kein Ticket nach Europa unabhängig von der persönlichen Lebensgeschichte geben.


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