| Re:Wie mit Schulfreunden umgehen, die man nicht leiden kann |  |
>>Ich hab ja eine Tochter mit 13,5. Da sind die Themen ja auch Alltag. Ich kontrollier sie nicht und verbiete ihr auch nicht wirklich was. Ich rede aber öfters mit ihr drüber und sie zeigt mir von sich aus öfters mal ihre Chatverläufe und fragt mich auch mal wie sie sich am besten verhalten soll.
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>Finde ich toll von dir, das so zu handhaben! Ich habe ja keine Kinder, aber fällt sowas wie der Chatverlauf nicht unters Postgeheimnis? Meinen Eltern wäre es damals (ich wurde 1997 18jährig) nie in den Sinn gekommen meine Post zu kontrollieren. Ich weiss noch, wie sich mein Vater bei mir entschuldigt hat, weil er aus Versehen einen an mich addressierten Brief geöffnet hat, ohne ihn dann anzuschauen, soweit ich mich erinnern kann, da er den Fehler bemerkte. Und es war kein superpersönlicher Brief, sondern ein Bank-, Versicherungs- oder Behördenschreiben.
Wie das jetzt rechtlich aussieht kann ich gar nicht sagen. Gefühlt ist das für mich jedoch auch Privatbereich und auch ein Kind (ab einem gewissen Alter) und insbesondere ein Jugendlicher sollte einfach auch einen privaten/intimen Bereich haben der für andere (auch Eltern) grundsätzlich mal tabu ist. Das Kontrollieren von Chats wäre da für mich schon ein Vertrauensbruch bei dem ich mich ziemlich unwohl fühlen würde. Gerade bei Teenagern ist es ja so das die mitunter dann schon über Dinge quatschen, die du als Eltern auch gar nicht unbedingt alle wissen möchtest, gerade wenn die Hormone ins Spiel kommen und die Themen pikanter werden. Imo ist es viel wichtiger zumindest zu versuchen eine gute Vertrauensbasis zu den Kindern aufzubauen, viel mit Ihnen zu reden und Ihnen das Gefühl zu geben sich mit entstehenden Problemen oder auch wenn mal was schief gelaufen ist sich immer an dich wenden zu können ohne das du da gleich mit einer Moralpredigt ums Eck kommst.
Dabei ist aber Ehrlichkeit imo immens wichtig. Ich sag meiner Tochter z.b. schon ganz klar welches Verhalten ich gut oder scheisse finde und welche ihrer Freunde ich mag und welche ich nicht mag und erkläre ihr auch warum. Ich verbiete ihr aber nicht den Umgang mit denen (zumindest solange es eine gewisse Grenze nicht überschreitet). Das muss sie schon selbst entscheiden und sie muss und soll ja auch eigene Erfahrungen sammeln und da gehört es nun mal auch dazu hin und wieder mal Lehrgeld zu bezahlen wenn man sich falsch verhalten hat oder mit den falschen Leuten unterwegs war.