Thema:
Re:15 Millionen Beschäftigten droht Altersarmut flat
Autor: _bla_
Datum:17.09.20 16:21
Antwort auf:Re:15 Millionen Beschäftigten droht Altersarmut von DasReptil

>Solange die Produktivität steigt ist es gar kein Problem wenn weniger Junge mehr Alte versorgen. Das Problem ist dass die Löhne und damit die Renten Beiträge nicht annähernd in dem Maße gestiegen sind wie sie hätten sollen

So einfach ist es nicht. Produktivitätsgewinne sind ja in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich, du musst dich also bspw. Fragen welche Güter und Dienstleistungen hauptsächlich von Rentner konsumiert werden und wie dort die Produktivitätsgewinne aussehen. Und Produktivitätsgewinne beziehen sich oft auf bessere Qualität bei ähnlichem Preis und die Rentner erwarten selbstverständlich, an diesem Fortschritt teilzuhaben. Denk bspw. an einen Altenpfleger, der ist heute nicht wesentlich produktiver als vor 30 Jahren, aber es ist genau eine Dienstleistung die sehr viele Rentner benötigen. Und wenn wir bspw. viele Krebsarten heute viel besser behandeln können, dann ist auch das ein Produktivitätsgewinn, aber fast keiner würde akzeptieren, das Rentner nur noch auf dem medizinischen Stand von vor 20 Jahren behandelt werden, weil wir die Produktivitätsgewinne ausschließlich dazu nutzen mit weniger Arbeitskräften mehr Rentner zu versorgen, aber die Gewinne an Lebensqualität, die sich aus Qualitätsverbesserungen ergeben nicht weitergeben. Oft geht es auch gar nicht, du kannst mit besserer Technik vielleicht ein doppelt so gutes Produkt mit gleichem Ressourcen herstellen, aber stattdessen mit den gleichen Ressourcen das Produkt zweimal zu produzieren klappt nicht.


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