Thema:
Re:Klima-Depressivität flat
Autor: Corben Dallas
Datum:12.09.20 18:41
Antwort auf:Klima-Depressivität von Droog

Als Vater von drei Kindern fühle ich mich jetzt mal direkt angesprochen. :)

Mir geht‘s da schon so wie dir, wenn ich die Menge an Meldungen und Ereignisse in Sachen Klimawandel und Umweltzerstörung lese/sehe. Aber „dank“ der täglichen Aufgaben, die so eine Familie mit sich bringt, bleibt da oft nicht viel Zeit sich damit groß zu beschäftigen.

Wir versuchen so klimaneutral wie möglich zu leben. Wir haben eine Photovoltaik, brauchen wenig Energie zum heizen, da wir nur kleine Zimmer haben und haben unser Haus mit Hanf gedämmt. Fleisch gibt es i.d.R. nur am Wochenende und wenn, dann nur vom lokalen Erzeuger. Obst/Gemüse bauen wir selbst an oder kaufen nur Früchte der Saison, die nicht von irgend woher kommen.

Unser Auto wird kaum bewegt und steht meist nur rum. So gut wie alle Wege werden mit den Rädern zurück gelegt. Auch Einkäufe, Weg zur Arbeit, Schulweg etc. Ich bin jedesmal geschockt, wie viele Kinder 100 Meter mit dem Auto zur Schule kutschiert werden, nur damit die Mütter gleich wieder nach Hause fahren. Wir bekommen oft Angebote, dass unsere Kinder doch mitfahren könnten. Ich finde das vollkommen idiotisch, da ich sowieso mit dem Rad zur Arbeit fahre und ich meinen Jüngsten auf den Weg zur Schule begleiten kann. Mittags wartet meine Frau mit dem Rad vor der Schule. Wir sind meist doppelt so schnell wie unsere Nachbarn, die den gleichen Weg mit dem Auto zurücklegen.

Natürlich gibt es noch Verbesserungspotential: Ich lasse ich generell alles im StandBy, da wir den Strom sowieso selbst erzeugen...:) Außerdem fahren wir einen fetten PickUp Truck, weil er einfach praktisch ist und ich das ganze Zeug für unsere Wiese und „unsere“ (gehört meinem Schwiegervater) Alm so leicht transportieren können. Aber bei den paar Kilometern, die wir im Jahr fahren, hält sich mein schlechtes Gewissen in engen Grenzen. Außerdem fliegen wir nie irgendwo hin.

Corben


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