Thema:
Re:Prostitution ist immer der Verkauf der eigenen Würde flat
Autor: _bla_
Datum:05.09.20 21:12
Antwort auf:Re:Prostitution ist immer der Verkauf der eigenen Würde von king_erni

>Deine Grundannahme ist als bestenfalls schwierig zu beschreiben; einige wenige würden sie als prüde, altmodisch, klischee-abhängig und schlicht eckelhaft abtun.
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>Warum?
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>Nun: deine erste Unterstellung ist, dass jedweder einigermaßen attraktive und vor allem junge Mensch nur sehr unwahrscheinlich die Dienstleistung einer Prostituieren in Anspruch nehmen würde, da er ja auf dem "normalen Markt" aufgrund seiner Attribute auch ohne Bezahlung Erfolg haben dürfte. Allein diese Annahme ist oberflächlich, verallgemeinernd und abwertend zugleich.


Du übersiehst den Kontext in dem diese Aussagen getroffen wurden. Hier ging es nicht allgemein um jegliche Kunden von Prostituierten, sondern darum, ob bei Edelescorts nun alles toll wäre. Es geht also gar nicht darum, das die Kunden alle diese Klischees erfüllen würden, es geht nur darum, das es diese Klischees eben auch gibt und zwar in relevanter Zahl. Du scheinst dich hier hauptsächlich darauf zu konzentrieren, das eben auch attraktive Kunden gibt. Ja, klar, gibt es. Aber ändert das etwas daran, das es die "Klischees" eben auch gibt? Nein, eben nicht. Und ändert es etwas daran, das Prostitution ein attraktiveres Angebot ist, für Menschen, die keine Alternative haben? Nein, auch nicht. Sind unattraktive Menschen, schlechte Menschen? Nein, natürlich nicht. Aber es trotzdem nicht abwegig zu vermuten, das die Prostituierten da eher keinen Spaß haben. Muss es deshalb verboten werden? Nein. Sind es schlechte Menschen, weil sie die Dienstleistungen von Prostituierten in Kauf nehmen, obwohl die dabei kein Spaß haben: Nein, finde ich auch nicht. Das bedeutet aber im Umkehrschluß nicht, das es okay wäre, auszublenden, das Prostituierte eben oftmals eben keinen Spaß dabei haben und oftmals eben auch nicht so wahnsinnig viel Wahlmöglichkeit. Auch wenn es natürlich Frauen gibt, die auf erheblich ältere Männer stehen, wird die Wahl doch letztlich primär vom Kunden getroffen und da kommen halt nicht immer zufällige Paare zusammen bei denen es passt.

>Sollen diese Menschen ihre sexuellen Vorlieben nicht ausleben dürfen?

Ein Verbot habe ich nicht gefordert, aber völlig unrealitische Vorstellungen darüber, wie viel Spaß die Prostituiertem mit den Kunden haben, müssen eben auch nicht sein und andere Behauptungen oftmals eher Marketing sind.
Und gibt es natürlich sexuelle Vorlieben, die zurecht nicht ausgelebt werden dürfen. Das kann man nicht einseitig vom Kunden her sehen.

>Leider gibt es hier an dieser Stelle Probleme, verursacht durch kriminelles Handeln diverser Menschenschlepper-Banden oder schlicht die Ausnutzung ökonomischer Notlagen junger Mädels aus dem Osten Europas. Hier ist halt der Gesetzgeber gefragt, die Rahmenbedingungen dieses Marktes so zu schaffen, dass er ein Angebots- und kein Nachfragemarkt ist.

Hier wiedersprichst du dir doch letztlich selbst. Wenn das wirklich konsequent durchgesetzt würde, dann würden das Angebot stark zurückgehen und der Preis stark anziehen. Was gleichzeitig dazu führen würde, das viele Menschen, die bisher sexuelle Vorlieben mit Prosituierten ausleben sich das nicht mehr leisten könnten.


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