Thema:
Re:Nope! flat
Autor: Telemesse
Datum:05.09.20 17:49
Antwort auf:Nope! von Scarface

>Sorry,
>
>wie so oft haben wir komplett unterschiedliche Meinungen.
>
>Ich habe  in Berlin mehrere Jahre in der "Szene" gearbeitet.
>Habe Gangbang Partys organisiert, das Buffet für Pornodarsteller musste ich schon häufiger mal zubereiten und habe auch mehrere Pornodrehs als Assistent mitgemacht. Mehrere Prostituierte, die in unserem Club ein und ausgingen in Absprache mit uns, um Freier zu bekommen waren da auch dabei.
>
>In dieser Zeit habe ich einfach schon zuviele Begegnungen mit Menschen gehabt, die das Thema Sex so ausleben wie es auch sein sollte und mit sich zu 100 dabei im Reinen sind.
>


Das ist doch auch völlig OK wenn Leute ihre Phantasien ausleben können wie sie das möchten. Wichtig ist ja lediglich das es eben auf gegenseitiger Freiwilligkeit beruht.
Meine Argumentation bezog sich auch eher auf die klassische Straßenprostitution wie z.b. Herbertstraße und die gewöhnlichen Laufhäuser und Schnellfickerclubs in denen ja heute auch weniger Einheimische Prostituierte arbeiten sondern eher Osteuropäische „Gastarbeiterinnen“ die regelmäßig ausgetauscht werden.
Ich bin jetzt da auch zu wenig im Thema um das zu beurteilen, dachte aber das die ganze Szene alles andere als homogen ist und eben diese ganze Sexparty/Event/Pornoszene da doch einen etwas anderer Bereich darstellt und ein anderes Standing hat als die klassische Straßenprostitution.

>Du ignorierst einfach zuviele Apekte imo und argumentierst mir in dem Punkt zu sehr in Schubladen.
>

Ok, mag sein. Wie gesagt das ist jetzt nicht so mein Genre weswegen ich da für jede Berichtigung meiner Annahmen offen bin.

>Es gibt Menschen, für die wäre die tägliche Büronummer die hier 90 Prozent der Forumsteilnehmer jeden Tag durchziehen der viel größere Arschfick, als die tägliche Arbeit die sie erbringen.
>
>Von den Gehältern fang ich erst gar nicht an.
>Da musst du dir z.B. in der Krankenkasse von einem jungen Vollidioten 8 bis 10 Stunden am Tag Befehle geben lassen für lächerliche 2000 Eur im Monat, machst in beschissenen Gruppenmeetings mit und verstellst dich um ja nicht negativ aufzufallen... da gibst du auch jeden Tag ein Stück deiner Würde am Eingang ab.
>

Das ist ja eher eine Grundsatzdebatte. Demnach ist ja alles was man nicht freiwillig macht entwürdigend. Soweit würde ich aber nicht gehen. Imo ist es aber schon ein Unterschied ob man sich hin und wieder das Gemaule vom Chef anhören muss oder ob man sich jeden Tag von irgendwelchen Typen vögeln lassen muss.

>Eine Freundin von mir, kenne ich seit der Schulzeit und hat mit mir Abi gemacht.
>Die lässt sich für 200 Eur auf die Stiefel spritzen, sagt ab und "du kleiner Wurm" und "was ist denn das für ein lächerlich kleiner Schwanz du loser"  zum Freier als Beschleuniger dass er schneller kommt, zwickt ihm einmal in die Brustwarze und fertig ist der Arbeitstag.
>

Ok, das ist ja schon ne speziell Art des Sexgewerbes indem die Rollen ja eher getauscht sind. Da liegt ja die (gewollte) Entwürdigung auf Seiten des Spritzers.

>Es ist nicht alles so eine schwarz/weiss Nummer imo wie es immer dargestellt wird. Meistens einfach nur aufgrund fehlender Erfahrung im Leben in diesem Bereich.
>

Das glaube ich gerne. Die Gefahr das Frauen aber hier, speziell in den Laufhäusern & Co. ausgenutzt werden und eben nicht immer alles auf Freiwilligkeit beruht ist imo doch recht präsent. Insofern finde ich es ja gut wenn es Etablissements wie das Pascha oder Clubs gibt in denen die Leute ihre Phantasien ausleben können, das ganze aber eben in einem geschützten Rahmen für alle Beteiligten.

Insofern würde ich meine obige Headline durchaus auf: „Prostitution ist häufig der Verkauf der eigenen Würde“ ändern.


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