Thema:
Re:Oatly und Trump flat
Autor: token
Datum:01.09.20 12:10
Antwort auf:Oatly und Trump von gruetz

>Hab das gerade über Twitter mitbekommen.
>Ziemlich unschön und so recht weiß ich auch nicht ob ich es boykottieren kann. Es ist und bleibt die beste pflanzliche Alternative am Markt.
>[https://www.dailymail.co.uk/news/article-8682421/Oatly-facing-boycott-UK-customers-sold-stake-private-equity-giant-Blackstone.html]
>

Erstmal gilt, Investoren sind weder Idealisten noch Satanisten.
Sie denken nur in Geld. Es geht nur um Profit, alles andere ist Zweckvehikel.

Dass ein Unternehmen wie Oatly attraktiv für so einen dicken Investorenfisch ist, ist eigentlich genau das was man eigentlich wollen würde. Denn es zeigt dass hier ein Markt entsteht dem auch von Finanzprofis große Potenziale attestiert werden.
Und wenn so ein Unternehmen auch zu einem global player reifen möchte, dann ist es mit so einem Profi als Partner sicher besser aufgestellt als mit einer Wagenladung von Hippies als Investoren.

Konsumenten müssen sich jetzt halt zwischen Idealismus und Pragmatismus entscheiden. Das ist ja auch schon so bei Rügenwalder so gewesen. Auf der einen Seite ist Rügenwalder der böse Tiermörder, jetzt will gerade der mir Hippie vegane Produkte unterjubeln? Auf der anderen Seite ist Rügenwalder ein erfahrener Profi im Markt, heißt, sobald der ernsthaft auf so eine Produktpalette abzielt, partizipiert daran das gesamte Geschäftsfeld, weil den Wachstum den Rügenwalder durch seine hervorragenden Beziehungen auf den Weg bringt, etwa durch hohe Präsenz in Supermärkten, zieht letzten Endes alle mit, selbst das Reformhaus wo Rügenwalder gar nicht verkauft wird, partizipiert an diesem Wachstum weil auch das generelle Interesse an diesen Produkten Auftrieb bekommt.

Wer also einen raschen Markterfolg von nachhaltigen Produkten haben möchte, kommt nicht um die Profis herum, und wer Profis als Partner und Initiatoren haben möchte, hat damit implizit Gesellschaften an Bord wo sich Idealisten ekeln.
Wer in Ergebnissen denken möchte wird sich entsprechend die Nasenklammer überziehen müssen. Ich persönlich bin da eher Pragmatiker, man kann sich die Welt in der man lebt und die vorherrschenden Machtverhältnisse nicht aussuchen. Problematisch wird es in erster Linie dann wenn Investoren aus strategischen Gründen in Geschäftsfelder reingehen um diese Geschäftsfelder so zu sabotieren, dass sie damit ihre bestehenden Investitionen schützen.


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