Thema:
Re:Lakers und Clippers boykottieren restliche NBA-Saison flat
Autor: token
Datum:27.08.20 15:02
Antwort auf:Re:Lakers und Clippers boykottieren restliche NBA-Saison von Maxiplus

>Die Massnahme als genereller Protest gegen systematischen Rassismus ist für mich zumindest nachvollziehbar, das muss ich zugestehen. Der Zusammenhang mit einem spezifischen Fall von Polizeigewalt ist es allerdings nicht.

Diese Extrem-Vorfälle sind ja nur Trigger.
Angenommen ich habe eine Badewanne die zu 80% gefüllt ist, dann macht es für die Veränderung des Wasserstands keinen signifikanten Unterschied ob ich einen Stein oder ein Sandkorn reinschmeiße, den bestehenden Pegel wird das kaum beeindrucken. Aber beim Stein macht es PLATSCH! Und Platsch mobilisiert halt eher als ein pfffff.

Worum es jedoch im Grunde geht ist der Pegel und nicht der Einzelvorfall. Schaue ich also warum der Pegel so hoch ist, dann sehe ich ganz ganz viel Sand und recht wenige Steine im Wasser.

Und darum geht es halt bei Schiefständen die so lange vorherrschen dass sie schon als Alltag wahrgenommen, um Reformen die das System gerade rücken, nicht um einzelne Cowboys die ihre Macht missbrauchen.

Entsprechend gehen die Leute nicht auf die Straße damit sie nicht erschossen werden, denn das werden sie ja auch bis auf Extremvorfälle nicht. Sehr wohl haben diese Menschen aber ein Abo auf sowas wie eine Polizeikontrolle, einen despektierlichen Umgang im Prüfungsfall, auf einen immerwährenden Grundverdacht dass sie was am Stecken haben aufgrund ihrer Hautfarbe.

Und darum geht es.
Dabei sollte jedoch klar sein dass der Schwarze der im Sportcabrio rausgewunken wird weil er schwarz ist, und der nach dieser Kontrolle halt wieder weiter fährt, aus Gründen nicht den Aufruhr und nicht die Mobilisierung zum Protest triggert, als der schwarze der einfach so abgeknallt wird.
Dennoch sind beide Vorfälle mit der gleichen Grundsatzproblematik begründet.

>Diese vermeintliche Hebelwirkung wird absolut Null daran ändern, dass weiterhin Menschen von der Polizei unnötigerweise erschossen werden. Es wird immer einen nächsten und dann wieder einen nächsten solchen Fall geben, den man als Aufhänger für Proteste aller Art benutzen kann, das war bereits lange vor Trump so und wird auch während einer eventuellen Präsidentschaft Bidens nicht anders sein.

Die allgemeine Sorge geht ja auch dahin, dass diese Proteste ohne nachhaltige Reformen ausgeschwitzt werden, und sich grundsätzlich nichts ändern wird, bis zum nächsten Aufreger in 20 Jahren. Dennoch schicken sich recht vielversprechende Reformen an, etwa der Ansatz einer Stärkung von Sozialarbeit, damit bewaffnete Einheiten sich nicht um die Regulation von Vorfällen kümmern müssen, aus denen sich große Teile des systematischen Rassismus speisen.

Entsprechend waren die Vorschläge von Biden wie etwa ins "Knie schießen" ja so hanebüchen, weil genau das hier...

>dass ein Cop sich zweimal überlegt, ob er abdrückt

...ist ja gar nicht der Punkt.


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