Thema:
Re:Bedingungsloses Grundeinkommen: Nichts ist umsonst flat
Autor: Pascal Parvex
Datum:23.08.20 21:17
Antwort auf:Re:Bedingungsloses Grundeinkommen: Nichts ist umsonst von ChRoM

>>Nicht jeder Mensch ist leistungsfähig genug, um für sich selber zu sorgen.
>
>Für diese Menschen gibt es schon jetzt die Sozialsysteme. Das ist doch kein Argument für bedingungsloses Grundeinkommen für alle.


In der Theorie, ja. Aber als Bittsteller vor den Behörden die Hosen runterzulassen um überhaupt etwas zu bekommen, das dann auch noch abgelehnt werden kann, sollt man nicht als wünschenwert ansehen. Viele schämen sich und leiden still und leise.

>>Dass jeder, der nur will es schaffen kann, ist das grösste Märchen des nicht sozial abgefederten Kapitalismus, siehe zweite Zeile. Viele mächtige und reiche Menschen sind nicht so weit gekommen, weil sie eigentlich Phlegmatiker sind, und sich dann plötzlich selber in den Arsch getreten haben, sondern weil sie als Workaholics in unserer leistungsorientierten Gesellschaft das grosse Los gezogen haben.
>
>Richtig, hat mit Grundeinkommen aber genau gar nix zu tun.


Doch, weil der ganzen Rest auch ein menschenwürdiges Leben führen soll.

>>Das bedingunglose Einkommen könnte zum Beispiel durch die Besteuerung von Hochfrequenzhandel und von Maschinen/Robotern/AI durchgeführten Arbeiten finanziert werden.
>
>Machen wir es doch mal konkrekt. Du darfst kommendes Jahr Grundeinkommen für alle in Deutschland einführen. Wie wärs mit konservativen 1.200 Euro im Monat, ohne Sonderzahlungen für Urlaub und Weihnachten. Das wäre dann für 83 Mio. Deutsche die stolze Ssumme von knapp 1,2 Billionen Euro. Der gesamte Haushalt für 2020 betrug (vor Corona) 362 Milliarden. Woher kommt die Differenz? Maschinensteuer? Wertpapierhandel? Das sind doch Hirngespinste. Es gibt schlicht nichts, das sich in diesem Ausmaß besteuern lässt.


So wäre es nicht ideal, ja. Die Vorlage, welche in der Schweiz zur Abstimmung kam, löste das Problem damit, dass nicht einfach jeder den festgelegten Betrag bekommt, sondern dass nur diejenigen, welche darunterliegen, bis zur Schwelle aufgefüllt werden. Kosten für die Schweiz: 30 Milliarden CHF pro Jahr, bei einem BGE von 2500.- CHF.

>Darüber hinaus zählt der Artikel eine ganze Reihe ganz konkreter Probleme auf wie den Pull-Faktor. Lösung dafür? Seh ich keine.

Ist halt das Henne-Ei-Problem. Aber bei der Drogenlegalisierung funktioniert es ja auch, im Gegensatz zu den Befürchtungen läuft das wunderbar. Jemand muss halt mal damit anfangen. Gleiches Thema bei der Schweizer Konzernverantwortungsinitiative.


< antworten >