Thema:
Re:Weil die Wissenschaft ja soviel mit dem Bauwesen zu tun flat
Autor: _bla_
Datum:17.08.20 19:36
Antwort auf:Weil die Wissenschaft ja soviel mit dem Bauwesen zu tun von SidVicious


>Über die letzten zwei Jahrzehnte wurde systematisch der Mittelbau in der Wissenschaft an deutschen Universitäten ausgehöhlt. Es gibt ihn schlicht nicht mehr. Da hat man dann Doktoranden, die mit Halbtagsgehältern Vollzeit + unbezahlte Überstunden schieben im Akkord und Postdocs, die sich von Drei-Monats-Vertrag zu Drei-Monats-Vertrag hangeln müssen und ihre Handyverträge über den Ehepartner laufen lassen müssen und Urlaubstage raushauen müssen, um alle paar Wochen beim Jobcenter anzutanzen, weil die Verträge so kurz sind und es keine wie auch immer geartete Sicherheit für Verlängerung gibt.

Ich dachte das hätte sich zumindest etwas geändert? Die Personalabteilung meiner Uni war das seit einer Gesetzesänderung relativ streng und hat ganz klar angesagt, das sie kurze Verlängerungen nicht akzeptieren. Und die DFG hat auch so eine Liste mit Prozentsätzen und die wollen auch keine halben Stellen für Doktoranden. Bei uns im Informatikbereich waren ohnehin volle Stellen für alle ganz normal.

>Es ist zum Kotzen, und es wird NIX getan, um die Situation zu verbessern, während unsere hellsten Köpfe reihenweise ins Ausland oder in die Wirtschaft abwandern, weil man so nichtmal mehr einen Mietvertrag bekommt. Außer der Ehepartner hat eine Festanstellung.

Wobei ich allerdings das Gefühl habe, das da nicht nur die Politik schuld ist, sondern bspw. auch zu Zustände wie bei den Chemikern, bei denen ein Master ohne Doktor kaum was zählt und deshalb fast jeder promoviert. Das sorgt halt auch dafür das man solche 50% Doktorantenstellen überhaupt besetzen kann.

>Und jetzt erzählt Leuchte da, „oh ja, Bau- oder Wissenschaft, ist ja gehupft wie gesprungen“.

Müller hat ja nicht mal Abitur. Das ist schon ziemlich verrückt, Justizminister sind praktisch immer Juristen, aber unter den Wissenschaftsministern gibt es mehr Juristen als Minister mit irgendeinem MINT Studium.


< antworten >