| Re:Afrika vs. Europa |  |
>Für diejenigen die es nicht wissen (können), ich bin in Süd-Afrika aufgewachsen und Anfang der 90er kam meine Familie nach Deutschland zurück. Ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass mir Sommer und Hitze nichts ausgemacht haben, denn 35 grad im Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit - damit bin ich groß geworden. Den Sommer in Deutschland fand ich immer „süß“, habe auch oft darüber geschmunzelt wie schon bei 20 grad gestöhnt wurde und alle hitzefrei riefen oder gleich halbnackt an irgendeinem See rumlungerten.
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>Die letzten Jahre kann ich nicht mehr behaupten zu schmunzeln. Es hat sich definitiv etwas verändert und die Sommerzeiten haben hier massiv aufgeholt.
Man muss sich doch nur an die eigene Kindheit zurückerinnern: Damals ist alle Welt im Sommer in den Süden gereist, um wenigstens mal für zwei, drei Wochen im Jahr garantiert waschechtes Sommerwetter zu haben. Denn in Deutschland gab es dafür keine Garantie.
Natürlich gab es hier damals auch schon mal waschechte Hitzewellen, und auch heute ist nicht jeder Somme gleich intensiv. Aber damals konnte halt auch mal ein kompletter deutscher Sommer ins Wasser fallen, und heute hat man selbst bei "durchwachsenen" Sommern wie 2014 oder aktuell 2020 trotzdem garantiert mehrere Wochen mit Sonnenschein und konstanten Temperaturen um die 25°C und drüber. Und wenigstens ein paar Ausreißertage deutlich über 30°C. Darauf kann man sich seit der Jahrtausendwende locker verlassen, Tendenz steigend.
Ich weiß nicht, ob sich der deutsche Tourismus zwischen den Fünfzigern und den Neunzigern jemals so stark gen Italien und Spanien orientiert hätte, wenn man schon damals solche deutschen Sommer wie heutzutage gehabt hätte.
Und gleichzeitig ist der letzte nennenswerte Winter in Deutschland inzwischen auch schon zehn Jahre her. 2008/2009 und 2009/2010 waren noch arschkalt und schneereich. Seitdem ist Sense.
Nervt.