Thema:
Re:Wir sind hier in Deutschland. flat
Autor: D@niel
Datum:27.07.20 11:45
Antwort auf:Re:Wir sind hier in Deutschland. von deros

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>>>>>>Denkst du bei dem Tweet von der Frau echt: ja, nö, voll ok? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
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>>>>>Ja,doch, voll okay. Warum nicht? Zum Einen ist die Aussage ein Ausdruck, dass die Person sich ein diverseres Umfeld wünscht - sowohl was Ethnie wie auch Geschlecht angeht - und das ist vollkommen legitim. Zum Anderen kannst du die beiden Aussagen zwischen schwarz und weiß nicht einfach so gleichsetzen: Schwarze Menschen blicken auf eine lange Geschichte der Unterdrückung, weiße Menschen nun einmal nicht.
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>>>>So ein Käse. Ich erinnere da mal an die Vorkommnisse letztens beim FSV Mainz. Da hat sich ein Mitglied beschwert das 9 von 11 Feldspielern Farbige sind und andere kaum noch eine Chance bekämen (Genauen Wortlaut habe ich jetzt nicht mehr im Kopf). Dafür hat er einen Mega Shitstorm (imo auch zurecht) geerntet.
>>>>Nach deiner Argumentation hat er sich aber vielleicht auch nur ein diverseres Umfeld gewünscht.
>>>>Wünschen sich andere z.b. im Basketball vielleicht auch. Zeigt aber nur deutlich das ein solcher Wunsch ziemlicher Käse ist.
>>>>Zum anderen ist die Dame aus dem Ursprungspost ja selbst Teil des Problems. Sie selbst könnte ja mit ihrer Teilnahme am Geschichtekurs etwas an der Diversität beeinflussen und damit auch Nachahmer ermutigen. Wenn alle aber nur meckern und sich selber dabei dämlich verhalten wird sich kaum etwas vebessern lassen.
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>>>Ich schrieb in meinem Post, weshalb du eine solche Aussage zwischen schwarz und weiß nun einmal nicht gleichsetzen kannst.
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>>Ja, halt eines der Standard-Agumente aus dem Argumente-Baukasten der Intersektionalität. Fehlt noch: Weiße sind privelegiert und sollen deswegen mal schön die Fresse halten. Oder: Nur Menschen dunkler Hautfarbe/Menschen mit Behinderung/LGBTQ+ selbst können beurteilen, ob irgendetwas sie diskriminiert. Entweder akzeptieren oder bitte Fresse halten. Ich hab da irgendwie ein Problem mit derartigen Konstrukten, die etwas, das eigentlich selbst Gegenstand der Diskussion sein müsste, als unumstößliche Prämisse vorauszusetzen, um sich in der Diskussion einen unlauteren Vorteil zu verschaffen.
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>>Der Treppenwitz an all diesen Argumentationen ist übrigens, dass sie alle sehr effektiv trennen, wo ja angeblich das Gegenteil das Ziel ist. Hier wir, die Minderheit XY, da Ihr, der Rest, der bitteschön unser Lied singt oder mal eben zu diesen Themen ruhig ist. Wohlmeinend soviel Schaden anzurichten, muss man auch erst einmal hnbekommen.
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>Von Gleichheit zu sprechen bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass man nicht feststellen kann, dass derzeit noch eine Ungleichheit zu Ungunsten von Minderheiten und Frauen besteht.


Ich würde diesem Satz gerne zustimmen, verstehe aber nicht, welchen Bezug der auf mein Geschriebenes haben könnte. All diese Argumentationen haben eben nicht Gleichheit als Grundlage. Genau das habe ich doch beschrieben.

Selbstverständlich können wir uns darüber unterhalten, wo es auch in unserer Gesellschaft Ungleichheiten gibt. Zum Beispiel darüber, ob der Name "Müller" auf der Bewerbung Dir Vorteile ggü. "al-Biladi" verschafft. Das glaube ich nämlich. Aber ich will eine offene Diskussion darüber führen, die mir nicht schon vorher vorschreibt, was ich aufgrund meiner Hautfarbe, meines Geschlechts und meiner sexuellen Orientierung als Diskriminierung zu akzeptieren habe und was nicht.

>Aber schöne Scheinphrasen, die du da anbringst, um ein Gespräch im Keim zu ersticken. Man könnte glatt denken, dass du ein Problem mit anderen Meinungen hast, aber wir wissen ja: es sind die Linken, die die Meinungsfreiheit gefährden!

Das sind keine Scheinphrasen, sondern Argumente, die so tatsächlich ins Feld geführt werden. Dass Du mir unterstellst, ich hätte, weil ich diesen Argumenten nicht zustimme, ein Problem mit anderen Meinungen ist absurd.


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