Thema:
Re:Na, dann ist es ja gut. flat
Autor: PUH
Datum:26.07.20 17:09
Antwort auf:Re:Na, dann ist es ja gut. von SidVicious

Ich bleibe bei meinem "Das ist nicht so einfach". Es geht mir darum, dass Cancel Culture ein Teilaspekt eines gesellschaftlichen Gesamtproblems ist, das die (vor allem politische) Kommunikationskultur betrifft. In den Positionen, der Wortwahl und Argumentationsstrategie beobachtet man eine Polarisierung. Du bist entweder hart Links oder ein Nazi. Man muss sich nur Kommentarspalten in den großen Onlinemedien anschauen. Sicherlich betrifft das die USA mehr als uns (noch). Aber das Prizip sehe ich auch hier. Der offene Brief ist doof, weil z.B. JK Rowling unterschrieben hat. Thema erledigt. Man greift irgendwas raus, was man daran negativ sehen könnte oder was unerklärbar erscheint. Das gilt dann als Widerlegung der These. Und genauso werden tatsächlich Verschwörungstheorien verteidigt. Wenn wir uns von sowas absetzen wollen, dürfen wir meiner Ansicht nach nicht dieselben Methoden verwenden.

Ich will es auch gar nicht auf die Spitze dieses Artikels treiben, dass die "Meinungsfreiheit" konkret bedroht ist, aber ein Klima der Unausgewogenheit in Debatten ist da. Das kann dazu führen, und führt bei mir zuweilen dazu, dass ich sage: kein Bock, eins übergebraten zu kriegen. Ich sehe es nämlich nicht ein, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage ich als "Weißer" zur Misogynie neigen sollte, und was das der Debatte bringen soll. Was wir am wenigsten brauchen, ist: die ist eh blöd/"Die Linke" gibt es nicht/das übliche gewhine. Und so sahen die Antworten bisher aus.

Besser Darstellung:
[https://taibbi.substack.com/p/the-left-is-now-the-right]

Random Beispiel:
[https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2020/07/dehumanizing-condescension-white-fragility/614146/]


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