Thema:
Neues MTB (kein E): Canyon Neuron CF 8.0 flat
Autor: thestraightedge
Datum:25.07.20 21:49
Antwort auf:Der Fahrrad Thread Nr. 2 - Muskelkraft oder Batterie? von Steppenwolf

Jaja - nicht lokal gekauft. Aber wer aktuell auf der Suche nach einem Bike ist, oder diese Odyssey schon hinter sich hat, der weiß, dass man kaufen muss was man kriegen kann. Der Markt spielt dieses Jahr verrückt. Auch auf dem Canyon waren 2,5 Monate Lieferzeit, die sich glücklicherweise auf 5 Wochen verkürzt haben. Ich bin damit noch so eben in die MwSt-Vergünstigung gerutscht, die ich freundlicherweise von Canyon weitergegeben bekam.

Jedenfalls: für mich ein ziemlicher Meilenstein. Ich bin 10 Jahre (!) auf einem Hardtail von Merida gefahren. Gute Shimano-Ausstattung, federleicht (10,7 kg) und robust. Aber: in die Jahre gekommen, 26", schmaler Lenker. Alles was es heute halt nicht mehr gibt. :) Also war es Zeit für ein Upgrade. Erst recht wurde mir das klar, als ich meiner Frau das Cube E-MTB bestellt hatte, und dann in meiner FB-Timeline die Erinnerung "heute vor 10 Jahren" angezeigt bekomme, wo ich mein Merida im Keller fotografiert hatte, weils neu war. LOL!

Ich hatte eigentlich ein Budget bis 2.000 €, weil ich wg. Job und Familie nicht so viel fahre wie ichs würde und auch nicht Downhill oder so fahre. Aber dann sind diverse Investitionen und ein Urlaub flach gefallen, und die Bikes die ich wollte waren in meiner Rahmengröße nicht verfügbar - also: Upgrade!

Also 2 Tage Magazine gewälzt, und erstmal in all diese modernen Kategorien eingelesen. Ich wollte ein Allrounder Bike, hiess früher mal "all moutain", heute wohl "Trail" und nächstes Jahr wieder anders. Aber jo, dann gibts Marathons und was nicht alles, und man ist erstmal ein wenig verwirrt. Bin dann das Wagnis eines Versender-Bikes eingegangen und habe das Canyon Neuron CF 8.0 bestellt. 2.699 € wurdens dann, bzw. weniger wegen MwSt. Ausstattung super, Federweg für mich ausreichend, Tests bestanden, Testsiege errungen. Ab dafür!

(Btw: die Fahrradwelt und das Preisniveau sind schon ein wenig irre. Vergleichstest von Fahrrädern ab 8.000€: kein Problem. „Einsteiger-Fullys ab 3.000€“, wtf? Ebikes um 5.000€ scheinen Mainstream zu sein. Irre!)

Für das Geld gabs dann einen Carbon-Rahmen, der sich sehr positiv aufs Gewicht auswirkt. Denn alles an den Karren ist ja inzwischen fetter, und der Dämpfer hinten bringt ja auch noch Gewicht mit. Somit sinds etwas über 13 kg, was meinem Wunsch nach einem sehr agilen Bergauf-Fahrrad entgegen kommt. Ich habe schließlich nur Berge vor der Tür.

Grundsätzlich bestätigt sich diese Hoffnung nach den ersten 70 km auch. Erstmal ist man natürlich baff, wenn man 2 Generationen Bikes überspringt: die 29er-Reifen bringen Laufruhe mit, aber sind anfangs auch weniger wendig. Da muss man sich dran gewöhnen, aber die Vorteile überwiegen. Der breite Lenker verändert das Handling ebenfalls deutlich.

Ein Dämpfer hinten ist natürlich schon geil. Ich fahre so entspannt die Berge runter - ich stehe kaum noch auf dem Bike, die Hinterachse verspringt nicht mehr so wie auf dem Hardtail, und die Knochen fühlen sich weniger geschunden.

Aber: in die Wissenschaft der Dämpfer-Einstellungen muss ich erstmal noch tiefer einsteigen. Es gibt eine Menge zu beachten: Druck, Rücksprung, Steifigkeit. Alles beeinflusst sich. Uffz. V.a. den hinteren Dämpfer muss ich noch zweidrei mal nachjustieren, und andere Settings ausprobieren.

Die SRAM-Schalteinheit ist top. 1x12 ist natürlich ebenfalls eine Umstellung von old school 3x7 - der erste Gang fehlt hier und dort.

Die SRAM-Bremse enttäuscht allerdings etwas, auch wenn mich Tests vor dieser Schwachstelle schon gewarnt haben. Hier war aber meine alten Shimano XT kräftiger - vor 10 Jahren!

Am wichtigsten ist aber, dass die Geometrie passt - da hatte ich ohne Testfahrt die größte Sorge vor. Man gibt ja nur Größe und Gewicht an, und dann kriegt man die Rahmengröße vorgeschlagen. Zudem ist die Größe ja nur das eine - das Rahmenlayout ist das andere. Das muss passen, und hier hatte ich Glück, bzw. habe ein paar Stunden recherchiert.

Auch so eine versenkbare Sattelstütze ist ein kleines, aber feines Komfort-Gimmick.

Für mich eine außerordentlich große Investition (ich habe nur für mein Wochenendauto in meinem Leben je mehr Geld auf einen Schlag ausgegeben) - und damit gewisserweise auch eine ziemliche Aufregung um die Anschaffung, lol.

Hier ist die volle Ausstattung:
[https://www.canyon.com/de-de/mountain-bikes/trail-bikes/neuron/neuron-cf-8.0/2471.html]

Und hier mein Bike:
[https://i.imgur.com/SvxT37E.jpg]


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