Thema:
Re:US Wetmarkets sind auch ekelhaft flat
Autor: membran
Datum:22.07.20 19:32
Antwort auf:US Wetmarkets sind auch ekelhaft von Fritz Schober

>Die armen Tiere und die Gefahr für Menschen ist ebenfalls hoch:
>[https://youtu.be/kM1l_voE6WU]


Was der Mensch den Tieren (und der Natur) antut, ist einfach nicht in Worte zu fassen. Allein der Schweineschlachtbetrieb in Deutschland kommt auf solche Mengen getöteter Tiere, dass man sich das nicht mehr vorstellen kann. Also, ich zumindest nicht. Auch wenn es immer irgendwo logisch war, dass ein Land mit über 80 Millionen Einwohnern auch Tiere in dieser Größenordnung schlachtet, ist mir letztens schon dezent anders geworden, als ich einen Bericht zu Covid-bedingten Produktionskettenstaus im Just-in-Time Fleischgeschäft las und versuchte, mir die genannte Zahl von 55 Millionen Schweinen in Deutschland pro Jahr durch den Kopf gehen zu lassen. Und daraus dann andere Zahlen zu extrapolieren, für andere Tiere, für andere Länder, für die Welt.

Da musste ich mich mit Gruseln an diesen Film aus der Unterstufe Biologie erinnern, wo Kükenzucht gezeigt wurde. Industrielles Laufband, endlose Reihen an Küken drauf, jemand mit Plastikhandschuhen und Mundschutz prüft im Akkord das Geschlecht, was aktuell nicht gebraucht wird, kommt auf das andere Transportband, was manchmal in eine Tonne mit CO2 führt und manchmal in den Häcksler. Das hat mich als Kind lange verfolgt, aber weil die Packung Mortadella mit Eiergesicht so weit entrückt ist von diesem gruseligen Industrieschlachten, konnte man das irgendwie ignorieren.

Letztens hab ich aber so ein fiesen Bericht über einem Schwein zustehenden Platz in der Ferkelsäugung gesehen und da hat's irgendwie klick gemacht. Da musste ich dann einfach noch mal einen Versuch wagen, wenigstens vegetarisch zu essen. Ist schon ein hartes Brot, verdammt. Mir fehlt meine Pizza Salami und co. :/

Aber das Bild und der Text dazu konnte ich einfach nicht mehr ignorieren -

[https://i.imgur.com/uEEkuAc.png]

[https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/tierschutz-laender-entscheiden-ueber-schweinehaltung-a-21733512-9b1d-482f-b05d-7d0ece4a2f53]

"Deutsche Ferkelzüchter stecken ihre Zuchtsauen deren halbes Leben lang in Metallkäfige, die so eng sind, dass sie sich zwischen den Stäben nicht drehen, nicht wenden, nicht einmal hinlegen können, ohne der Nachbarin die Hufe in den Leib zu drücken. Diese grausame Haltung ist tierschutzwidrig, illegal und einer zivilisierten Gesellschaft nicht würdig, wird des Profits wegen aber geduldet."

2015 brandmarkte das Oberverwaltungsgericht Magdeburg die gängige Praxis als rechtswidrig. Dem Gesetz nach müsse der Sau im Deckstand wie im Abferkelstall ein "ungehindertes Ausstrecken in Seitenlage" ermöglicht werden, so die Richter. Ein Jahr später bestätigte das Bundesverwaltungsgericht das Magdeburger Kastenstandurteil. Seither geschah: nichts.
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