Thema:
Re:Danke Wähler flat
Autor: Atlan
Datum:15.07.20 16:19
Antwort auf:Re:Danke Wähler von 2d2d2d

>>>>[http://www.wahlrecht.de/umfragen/]
>>>>90% der Wähler sind mit der Vermögensverteilung zufrieden.
>>>>Kann man nichts machen.
>>>
>>>Welche Parteien machen denn die verbliebenen 10% aus?
>>
>>Evtl. meint er die AfD? Dabei sind da auch Reiche die sich bereichern wollen.
>>[https://www.sueddeutsche.de/politik/parteinahe-stiftung-die-afd-verachtet-das-system-und-bedient-sich-daran-1.4035682]
>
>Nee meint er nicht. Linke + Splitterparteien, sonst will da keiner ernsthaft was an der Vermögenverteilung ändern.


+1

Die Linke ist die einzige nicht-neoliberale unter den etablierten Parteien (einschließlich der extrem neoliberalen AfD), die auf Basis so ziemlich aller wissenschaftlichen Erkenntnisse Politik machen will und extrem viele gute Programmpunkte hat, die mehr sind als nur kurzfristige Kosmetik à la SPD und Grüne. Und das sage ich lokalpolitischer Opportunist als Noch-immer-SPD-Mitglied. :/

Dementsprechend werden Leute wie Wagenknecht bei uns politisch und medial aber eben auch ähnlich behandelt wie Sanders in den USA und Corbyn in GB.

Ein paar kleine linksliberale Wohlfühl-Tweaks hier und da, um gewählt zu werden, aber im Grunde weiter nach Schema F? Gerne! Hingegen wirklich was ändern? Sozialneider, Kommunisten, Antisemiten, Pädophile, Querfront!!!1

Erlaubt ist überall immer nur, was den vorherrschenden Vermögensverhältnissen nicht wirklich gefährlich wird.

Alles andere wird bestenfalls durch Ignorieren kleingehalten (deutliche Unterrepräsentation in den Medien gemessen am Stimmenanteil) oder schlimmstenfalls gar so lange mit Dreck beworfen, dass auf Dauer schon genug hängenbleibt (Neid-Debatte, Querfront-Vorwürfe bis Antisemitismus und Rote-Socken-Kampagnen). Alles noch und nöcher wissenschaftlich untersucht und belegt sowohl bei uns in D als z.B. auch in GB.

Ich finde es immer wieder geil, wie Leute hier bei uns auf die große Entfernung löblicherweise durchschauen und zu Recht kritisieren, wie fehlinformiert die Mehrheit der Menschen in USA und GB über deren dortige (verhältnismäßig) linke Alternativen sind und dadurch immer wieder gegen ihre eigenen Interessen wählen zugunsten des großen Geldes und der herrschenden Verhältnisse. Weil eben Corporate Media und so.
Aber sobald es hier ins eigene Land geht, verhält man sich dann ganz plötzlich ähnlich, plappert nur nach, was man aus den Nachrichtenschlagzeilen mit halbem Ohr verkürzt und sinnentstellt mitbekommen hat ohne den jeweiligen Poltiker wirklich mal ausführlich im O-Ton zugehört zu haben ("Aber Wagenknecht und die Flüchtlinge!!!1").
Und macht dann mit dem gutem Gefühl der moralischen und intellektuellen Überlegenheit sein Kreuz bei "Weiter so! Aber bitte mit drei Cent mehr Mindestlohn und veganem Lenkrad im SUV".
Schön vorbildlich und voller Elan das Deck putzen, während man mit Volldampf auf den Eisberg zurast. Und nach dem Crash gibt man denjenigen die Schuld, die nicht mitgeputzt haben.
Es ist zum resignieren.


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