| Re:Intel unterbewertet? |  |
>Nach AMDs Threadripper und den nicht so großartigen Antworten von Intel darauf ist der Kurs recht schwach. Ich halte Intel aber für unterbewertet. Die schlafen ja nicht am Lenkrad.
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>Ich bin recht sicher dass Intel Ende 2021 mit 7 nm Chips rauskommt welche mit AMD gleichziehen oder überholen und dann gibt es wieder ordentliches Kursplus. Was meint ihr? Intel als längerfristige Anlage (Haltezeit bis mind. 2022)? Zudem macht Intel auch Software und wenn deren KI Systeme was taugen ist das ja auch ein Wachstumsfaktor.
Also ich wäre bei Intel sehr skeptisch. Einer der großen Vorteile von Intel war bisher immer, das sie sowohl bei der Prozessorarchitektur als auch bei den Herstellungsprozessen top waren und alle anderen hintergezogen sind. Einfach nur gleich zuziehen und das auch erst Ende 2021 ist da doch etwas wenig, zudem deren 7nm Prozess dann nicht einfach nur mit den heutigen 7nm Prozessen mithalten muss, sondern mit dem 5nm Prozessen von TSMC und Samsung. Ich wüsste jetzt keinen Grund, warum sie bei der Prozesstechnologie plötzlich wieder an der Spitze stehen sollten, sobald sie einen 7nm Prozess hinbekommen haben. Die Fortschritte in der Prozesstechnologie funktionieren in der Regel gerade dadurch das man so einen Prozess in großem Umfang betreibt und dabei lernt, wo die Schwierigkeiten genau liegen und welche Paramter besonders wichtig sind usw. Da sie aber aktuell keinen entsprechenden Prozess nutzen, fällt auch dieser Lerneffekt weg, der aber bei TSMC und Samsung vorhanden ist.
Aber die Probleme bei der Prozesstechnik sind ja nicht alles: Apple fällt als Kunde demnächst weg. Die Graviton2 CPUs von Amazon sind imho auch sehr ernstzunehmen, da kann auch leicht sehr viel wichtiges Business wegfallen. Google baut auch immer mehr eigene Chips, da ist es auch nicht unwahrscheinlich das deren Cloudgeschäft früher oder später wegfällt. Bei Beschleunigern für künstliche Intelligenz nimmt Intel auch keine besondere Rolle ein und es lässt sich auch nicht erkennen, das sie da einen besonderen Wettbewerbsvorteile gegenüber den vielen neuen Mitspielern in diesem Bereich haben. Fujitsu hat mit dem A64FX eine sehr gute ARM CPU für Supercomputer gebaut. Auch bei Windows on ARM gibt es durchaus Bewegung und es ist nicht so klar, das künftige PCs weiterhin alle auf x86 basieren werden. Wenn aber x86 nicht mehr so die Rolle spielt, dann nimmt die Bedeutung von Intels x86 Patenten und das Know-How, wie man eine CPU trotz x86 schnell macht ganz stark ab. Einen schnellen ARM oder künftig vielleicht auch eine schnelle RISCV CPU zu bauen, das ist erheblich einfacher, als eine schnelle x86 CPU zu bauen.