Thema:
Re:Einzelfälle flat
Autor: PartyPaul
Datum:29.06.20 12:22
Antwort auf:Re:Einzelfälle von dixip

>>Neuer Bußgeldkatalog: Deutlich mehr Fahrverbote - Radio Berg - [https://www.radioberg.de/artikel/neuer-bussgeldkatalog-deutlich-mehr-fahrverbote-633329-amp.html?__twitter_impression=true]
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>Wie in der vorherigen Diskussion dargestellt, ist die Grenze einfach in einen Bereich verschoben worden, der zu viele trifft. Natürlich hängt es mit der "20-drüber"-Gewöhnung zusammen, die noch viele Fahrer im Blut haben, aber ich denke, die ersten Indizien deuten daraufhin, dass das Fahrverbot jetzt viel zu schnell greift, man viel zu schnell aus Unachtsamkeit (Schild übersehen) im Fahrverbot landet.


Ich gehör(t)e ja auch zur 20 drüber Fraktion (Zeitersparniss gegenüber Risiko/Kosten standen in keinem Verhältnis) und bin grad in jungen Jahren auch sicherlich schonmal hier und da verantwortungslos zu schnell gewesen, aber sorry, dein letzter Satz ist quark. Wen es aus Unachtsamkeit trifft, den trifft es auch zu Recht, der hat nämlich an der Stelle nichts im Straßenverkehr zu suchen. Trotz meines grundsätzlich gern mal etwas zu schnell fahrens, hätt ich auch in den vergangenen 20 (unfallfreien) Jahren Führerscheinbesitzes, nach neuem Katalog nie meinen Führerschein abgeben müssen, weil ich an der Stelle das nämlich konzentriert tue und sehr gut auf meine Umgebung acht gebe und mich anpasse und ggf. sogar langsamer als erlaubt fahre. Klar bin ich in 20 Jahren auch mal hier und da von äußerst arschig gestellten Blitzern geblitzt worden, aber auch da nie dramatisch.

Innerorts gilt 50, wer nicht weiß ob er innerhalb einer 30er Zone oder nicht ist, kann selbst mit Einhaltung dieser Geschwindigkeit nicht seinen Führerschein verlieren und wem das in einer Spielstraße passiert, der gibt ebenso zurecht den Führerschein ab, da er dann auch entsprechend ein Kind übersehen würde.
Wem das außerorts passiert, der scheint dann eh nicht sehr auf seine Umgebung zu achten und gehört dann genauso wahrscheinlich zur Fraktion Mittelspurschleicher bzw. ohne Rücksicht zum Überholvorgangausscherer. Die dürfen alle gerne auch mal temporär den Führerschein abgeben.

Du musst ja zum geblitzt werden mehrfach unaufmerksam sein, einmal die aktuelle Geschwindigkeit missachten, Radarwarnschilder missachten, den umgebenden Verkehr ebenso missachten (oft wirste ja entgegenkommend gewarnt oder wenn alle langsam machen sollte man sich im Zweifel halt anpassen) und dazu den blitzer (Licht wie gerät) nicht sehen. Da müssen schon sehr unglückliche Umstände zusammenkommen, um da trotz aufmerksamen Fahrens 20+ km/h zu schnell zufahren (unbekannte Strecke, leicht zu übersehendes oder missinterpretierbares Schild, komplett alleine oder unerwartet viel zu schnell fahrender Verkehrsfluß, sehr versteckter mobiler Blitzer usw.).

>Und wirklich hart treffen wird ein Fahrverbot dann auch wieder die Schwächeren. Der A6-Fahrer legt sich das Fahrverbot passend mit Urlaub und geschäftlichem Auslandstrip, die Alleinerziehende mit 3 Aushilfsjobs verliert halt einfach ihre Anstellung oder zumindest zeitweise ihr Gehalt.

Schlechtes Beispiel. Wer alleinerziehend 3 Jobs hat, wird wohl selten auf unbekannten Strecken fahren bzw. sollte dann umso mehr auf Einhaltung der Regeln achten. Mal davon abgesehen gibt es bereits für so etwas bzw. generell drohender Jobverlust Härtefallregelungen, wo die Strafe in eine zusätzliche Geldstrafe gewandelt werden kann, so dass selbst wenn man mal in völlig unglücklichen Umständen es zu nem hohen Vergehen kommt, trotzdem nicht seinen Job verliert. Wem das dann aber immer wieder passiert, der gibt den Führerschein dann auch gerechtfertigt ab.

Diskutieren kann man aber gerne das Außerortslimit wieder zu erhöhen, in Relation zum innerorts passt das gefühlt nicht oder vielleicht ein drittes für Autobahnen bzw. mehrspurigen Bundestraßen einführen bzw. bei einem verschärften Bussgeldkatalog, die Geschwindigkeitslimits generell an passenden Stellen auch mal wieder zu erhöhen und nicht immer nur in die negative Richtung zu gehen.


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